Das Füttern von Möwen kann demnächst in Sassnitz mit Strafen von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Möwen gehören zum typischen Bild, das man sich vom Ostsee-Urlaub macht. Sie schweben majestätisch über den blauen Wellen, auf denen kleine und große Boote schaukeln, und begleiten mit ihren typischen Schreien das Geschehen an den Flaniermeilen. Aber auch als gefräßige Plage erscheinen Sie Urlaubern immer häufiger.
Wie aggressiv einige Möwen bei ihren Raubzügen vorgehen, kann man bei den Räucher-Fischkuttern am Sassnitzer Stadthafen erleben. Urlauber und Touristen, die sich mit ihrem Fischbrötchen nicht rechtzeitig unters Dach des gegenüberliegenden Gebäudes retten, können leicht Opfer der schlauen Möwen werden.
Hierfür haben die frecheren Exemplare eine Raubtaktik entwickelt: 1 bis 2 Möwen greifen von vorne an und sobald der Mensch reflexartig seinen Arm nach oben bewegt, um die gefiederten Angreifer abzuwehren, schnappt sich eine dritte Möwe das Fischbrötchen von hinten. Besonders beliebt bei Möwen sind auch Kinder, die ihre Brötchen sofort fallen lassen.
Durch früheres Füttern sind die Vögel weniger scheu geworden. Dementsprechend haben schon viele Erholungsorte der Nord- und Ostsee das Füttern der Möwen verboten. Sassnitz auf Rügen will nun ebenfalls ein Fütterungsverbot für Möwen durchsetzen. Das Verbot umfasse auch das Auslegen von Futter- und Lebensmitteln, die erwartungsgemäß von Möwen aufgenommen werden. Die Verordnung soll in allen öffentlichen Anlagen, also auf Grünflächen und Plätzen in der gesamten Stadt, dem Mukraner Fährhafen, aber auch auf privaten Flächen gelten.
Leider fehlen nach wie vor Hinweisschilder, die unsere Urlauber und Einheimischen bzw. Tagesbesucher vom Füttern der Möwen abhalten.