Die Rückkehr der Rügenfähre: Fährverbindung zwischen dem Festland und Rügen nach den Folgen der Naturgewalt wird reaktiviert
Nach den schweren Sturmflutschäden des vergangenen Jahres steht die Fährverbindung zwischen dem idyllischen Fischerdorf Stahlbrode und Glewitz auf der Insel Rügen kurz vor seiner Wiederaufnahme.
Die Fähre der „Weißen Flotte“ verbindet seit Generationen Stahlbrode und Glewitz in einem saisonalen Pendelverkehr, der üblicherweise von Ostern bis Oktober operiert. Doch nach den verheerenden Auswirkungen einer Sturmflut im letzten Herbst, die den Anleger in Stahlbrode schwer beschädigte, wird der diesjährige Fährverkehr erst am 26. April aufgenommen und bis zum 3. November täglich stattfinden.
Die Vorbereitungen für die Saison 2024 gestalteten sich aufgrund der beträchtlichen Schäden durch die Sturmflut als herausfordernd. Ein Schaden von etwa 150.000 € allein im Bereich des Anlegers musste behoben werden, bevor der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Glücklicherweise geschah dies gegen Ende der Saison, was die Auswirkungen auf den laufenden Betrieb minimierte, da die Fähre traditionell im Winter pausiert.
Ab 26.04.2024 soll die Fähre wieder zwischen dem Festland und Rügen verkehren
Nachdem die Schäden nun behoben sind, steht dem Start in die Saison nichts mehr im Wege. Die erste Abfahrt ist für den 26. April geplant, was bedeutet, dass zu Ostern noch keine Überfahrt möglich ist. Die Fahrtzeit zwischen Stahlbrode und Rügen beträgt normalerweise etwa 15 Minuten, was sie zu einem attraktiven Ausflugsziel macht.
Ab Ende April wird es wieder 17 Fahrten täglich geben, die die beiden Orte verbinden. Die erste Tour startet um 7.00 Uhr morgens von Stahlbrode aus, gefolgt von einer Abfahrt um 7.20 Uhr von Glewitz in Richtung Stahlbrode. Die letzte Fähre des Tages verlässt Stahlbrode um 18.40 Uhr und Glewitz um 19.00 Uhr.
Was kostet die derzeitig Überfahrt mit der Fähre?
Die Kosten für eine Überfahrt variieren je nach Fahrzeugtyp und Gewicht. Fahrzeuge bis zu 30 Tonnen reichen von sieben € bis 34,50 €. Motorräder werden mit 5.00 € berechnet, Fahrräder mit 2.00 € und Reisebusse mit bis zu 58,00 €, je nach Gewicht. Kinder zwischen vier und elf Jahren zahlen 1,80 €, während Erwachsene 2,00 € für die Überfahrt bezahlen müssen.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Hallo,
Wer mit der Fähre von Stahlbrode zur Insel Rügen fahren möchte, sollte vorher die Glaskugel befragen, ob eventuell und vielleicht die Fähre fährt.
Am vergangenen Sonntag, 25.08.2024 wollte ich als Rollstuhlfahrer und meine Mutter mit ihrem Rollator gegen 10:45 Uhr vormittags die Fähre benutzen. Leider war diese gerade Richtung Rügen abgefahren. Es standen aber noch ca. 5 Pkw auf dem Fähranleger, die von der Fähre nicht mitgenommen worden waren.
Erst 45 Minuten später sollte wieder die Fähre fahren, und das in der Sommer-Urlaubszeit während der Ferien!!!! Letztes Jahr fuhren noch 2 Fähren im Pendelverkehr, dieses Jahr nur noch eine Fähre! Warum eigentlich jetzt nicht? Werden die Fähren im Winterhalbjahr nicht gewartet?
Doch dass um 11:30 Uhr eine Fähre nach Rügen fährt, war ein großer Trugschluss!
Nachdem die um 11:10 Uhr aus Glewitz mit der Fähre herüber gekommenen Fahrzeuge die Fähre verlassen hatten, wurde die Schranke auf der Fähre geschlossen – und es tat sich nichts, die Ampeln blieben auf Rot.
Nach einer ganzen Weile kam jemand vom Fährpersonal und schob ein Schild in die bei den wartenden Pkw aufgestellte Hinweistafel „Fährverkehr eingestellt“ !!!
Es hatten sich zwischenzeitig zusätzlich zu den 5 Pkw von 10:45 Uhr noch weitere ca. 20 bis 25 Pkw eingefunden, die auf die Überfahrt nach Rügen warteten.
Somit wurde mittags gegen 11:30 Uhr bei guten Wetter mit etwas Wind, laut amtlichen Wetterbericht Windstärke 3 bis 4, in Böen Windstärke 6 bis 7 erwartet, der Fährverkehr eingestellt und auch nicht wieder aufgenommen.
Gegen 12 Uhr entdeckten wir zufällig im Internet auf der Seite der Reederei einen Hinweis, dass um 11:10 Uhr die letzte Fähre ab Glewitz fahren und dann der Fährverkehr eingestellt wird.
Ich frage mich: Wenn die Reederei bereits vor 11 Uhr weiß, dass um 11:10 Uhr die letzte Fähre ab Glewitz fährt und danach der Fährbetrieb eingestellt wird, kann der Grund nicht das angeblich stürmische Wetter sein, denn dann hätte die Fähre aus Sicherheitsgründen auch nicht mehr von Glewitz nach Stahlbrode mehr fahren dürfen, ist sie aber. Wurden dadurch die Benutzer der Fähre in Gefahr gebracht?
Wie die stundenlang wartenden Urlauber nach Rügen kommen, hat leider Niemanden interessiert. (Die Besatzung des Fährschiffes hat wohl Feierabend gemacht?) Es haben sich im Laufe der Zeit mehr als 100 zusätzliche Pkw am Fähranleger in Stahlbrode eingefunden (in Glewitz vermutlich auch), die übersetzen wollten – doch die einzige Fähre fuhr ja nicht wegen ein bisschen Wind.
Ein Hinweis an den Hinweistafeln in Reinberg an der B 105 erfolgte weder morgens, noch nachmittags. Deswegen fuhren über 100 Pkw nutzlos nach Stahlbrode, da ja keinerlei Hinweise auf die Einstellung des Fährverkehrs sichtbar waren.
Nicht nur ich frage mich, wie sowas mitten im Sommer, bei guten Wetter in der Ferienzeit geschehen konnte?
Wenn eine Firma einen Verkehrsvertrag mit dem Landkreis bzw. dem Bundesland MV hat, sollte sie diesen auch erfüllen und nicht hunderte Pkw in Stahlbrode und in Glewitz stehen lassen. Das bisschen Wind war absolut kein Grund, den Fährverkehr einzustellen, denn früher fuhr die Fähre auch bei bedeutend stärkeren Wind, nur am letzten Sonntag nicht.
Vielleicht sollte der Verantwortliche sich mal überlegen, ob diese Art und Weise mit den z.T. sehr weit angereisten Gästen in MV umzugehen, im Sinne des Urlaublandes MV und auch seiner Firma ist?
Hoffentlich ist bald wieder Verlass auf die Fährlinie Stahlbrode – Glewitz mit mind. 2 Fährschiffen im Einsatz und ohne grundlose Einstellung des Fährverkehrs.
Ein sehr verärgerter schwerstbehinderter Urlauber und seine über 80-jährige Mutter.
Vielen Dank für Ihre ausführliche Rückmeldung und dafür, dass Sie uns Ihre Erfahrungen geschildert haben. Wir bedauern sehr die Unannehmlichkeiten, die Ihnen und Ihrer Mutter entstanden sind, und verstehen Ihren Ärger über die Situation.
Wir möchten klarstellen, dass wir nicht der Betreiber der Fähre sind und ebenfalls von den plötzlichen Änderungen des Fährbetriebs überrascht wurden. Leider haben auch wir erst aus der regionalen Presse von dem Ausfall der Fähre erfahren. Uns ist bewusst, dass die fehlende Information und die unerwartete Einstellung des Fährverkehrs in einer so stark frequentierten Zeit besonders frustrierend sind, insbesondere für Reisende mit besonderen Bedürfnissen.
Ihre berechtigten Fragen zur Organisation und Kommunikation werden wir an die zuständigen Stellen weiterleiten, um sicherzustellen, dass die Fährgesellschaft die notwendigen Verbesserungen vornimmt. Wir teilen Ihre Enttäuschung darüber, dass es vor Ort keine ausreichenden Hinweise gab und viele Reisende vergeblich auf eine Überfahrt gewartet haben.
Wir hoffen, dass sich die Situation bald verbessert und wieder ein verlässlicher Fährbetrieb mit ausreichend Kapazitäten zur Verfügung steht. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Geduld in dieser ärgerlichen Angelegenheit.
Guten Tag,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr offenes Feedback zur aktuellen Situation des Fährbetriebs zwischen Stahlbrode und Glewitz. Wir verstehen, dass lange Wartezeiten und Staus ärgerlich sind, diese sind aber dennoch leider nicht immer zu verhindern. Daher möchten wir Ihnen gerne die Hintergründe erläutern, die zu der Entscheidung geführt haben, den Fährbetrieb auf eine Fähre zu reduzieren. Auch den Werdegang bei witterungsbedingten Ausfällen möchten wir Ihnen hiermit gerne näher erläutern.
Als erstes ist es wichtig zu erwähnen, dass wir seit dem Bau der Rügenbrücke eine kontinuierlich sinkende Nachfrage nach dieser Verbindung verzeichnen müssen. Das Verkehrsaufkommen auf der Strecke Stahlbrode-Glewitz hat sich über die Jahre spürbar verringert. Vor diesem Hintergrund haben wir bereits vor längerer Zeit die Notwendigkeit eines 2-Fährbetriebs neu bewertet und haben entsprechende Schlüsse gezogen.
Auch die Weiße Flotte ist von der Problematik des Fachkräftemangels und den damit einhergehenden Herausforderungen betroffen. Der Mangel an Fachpersonal war bereits zum Ende des letzten Jahres ein sehr elementarer Faktor, weshalb wir dazu gezwungen waren und nach wie vor sind, in bestimmten Bereichen gewohnte Abläufe zu verändern. Die aktuelle Lage hat uns dazu gezwungen, diese Maßnahmen zu ergreifen, um den Betrieb dieser dennoch wichtigen Verbindung überhaupt aufrechterhalten zu können.
Ein weiterer Beweggrund ist, dass unsere Autofähren, die normalerweise auf der Strecke Warnemünde-Hohe Düne im Einsatz sind, in diesem Jahr nach und nach umfassend umgebaut, modernisiert und hybridisiert werden. Dies hat auch Auswirkungen auf andere Schiffsverbindungen.
Während der Umbauphase ist es so, dass sich stets eine unserer Fähren im Umbau durch die Werft befindet und währenddessen für den Fahrplan nicht zu Verfügung steht. Die jeweilige Fähre muss durch eine Fähre eines anderen Standortes ersetzt werden, da die Fährverbindung Warnemünde – Hohe Düne von großer Bedeutung für Touristen, aber vor allem von elementarer Wichtigkeit für Berufspendler ist und dem ÖPNV angehört.
Diese zusätzliche Herausforderung hat uns letztlich dazu bewogen, die Situation erneut zu bewerten und die Kapazitäten auf der Strecke Stahlbrode-Glewitz zu reduzieren. Leider ist es uns aus den genannten Gründen derzeit nicht möglich, den Fahrplan zu erweitern.
Verkehrseinschränkungen durch witterungsbedingte Ausfälle sind für unsere Fahrgäste und auch für uns als Reederei äußerst ärgerlich aber leider nicht beeinflussbar.
Im Falle von Schiffsausfällen versuchen wir unsere Fahrgäste frühestmöglich über die Fahrplaneinschränkungen zu informieren. Hierfür nutzen wir eine vielseitige Auswahl an Plattformen, um möglichst jeden Fahrgast erreichen zu können. Das bedeutet konkret, dass wir die Informationen auf unserer Internetseite sowie unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen, sobald uns die Entscheidung vom Kapitän mitgeteilt worden ist. Weiter noch informieren wir Radiosender des Landes. Leider ist es nicht möglich auszuschließen, dass die jeweilige Ausfallmeldung ggf. für einige Fahrgäste zu spät kommt, da sich diese schon auf dem Weg oder direkt vor Ort befinden.
Bitte beachten Sie, dass die Entscheidungen über eine Einstellung des Fährverkehrs allein vom Schiffsführer getroffen werden kann und darf. An diesem Tag war der Wind in Stahlbrode ablandig und dementsprechend am gegenüberliegenden Anleger in Glewitz auflandig, sodass dort das Anlegen kaum noch möglich war. Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat die oberste Priorität. Dennoch ist es verständlich, dass Sie verärgert sind, dass der Betrieb vor Ihren Augen eingestellt werden musste und Sie nicht noch einmal „kurz“ übersetzen konnten. Da sich nach Einschätzung des Kapitäns die Wetterlage über den weiteren Tagesverlauf weiter verschlechtert hätte, musste zu einem bestimmten Zeitpunkt die letzte Abfahrt stattfinden, auch wenn dadurch bedauerlicherweise Fahrgäste, sowie Sie, „umsonst“ gewartet haben.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Erläuterungen ein besseres Verständnis für die getroffenen Maßnahmen und die geschilderte Situation vermitteln und bedanken uns für Ihr Verständnis.
Bei Fragen oder Anmerkungen stehen wir Ihnen gerne unter: feedback@weisse-flotte.de zur Verfügung.