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Mohnfeld auf der Halbinsel Jasmund

Sollten Sie diese Woche auf der Insel Rügen sein, dann besuchen Sie dieses prächtige Mohnfeld auf der Halbinsel Jasmund. Das Feld befindet sich an einer alten Alleenstraße zwischen den Orten Blandow und Lohme und ist nur wenige Kilometer vom „Königsstuhl“ – dem Wahrzeichen der Insel Rügen – entfernt.

Mohnfeld auf der Halbinsel Jasmund
Mohnfeld auf der Halbinsel Jasmund

Das wohlriechende „Klatschmohn“ breitet sich oft durchs Stilllegen von Ackerflächen wie ein roter Teppich über die Felder Rügens aus. Den Namen erhielt die Pflanze, weil ihre Blüten im Wind aneinander klatschen. Früher galt das Mohngewächs als bedeutende Heilpflanze: Die Blüten sollen beruhigend und schmerzstillend wirken und sich somit gegen Asthma, Husten, Reizhusten, nervöse Überaktivität, Heiserkeit, Schlaflosigkeit oder allgemeiner Reizbarkeit eignen. Die Blütezeit des Klatschmohn erstreckt sich von Mai bis Juli. Noch haben Sie genügend Zeit, um einen Kurzurlaub auf Rügen zu planen!

Wenn NTV über einen der jährlichen Kreideabbrüche auf Rügen berichtet

Nach den letzten Meldungen der Internetseite von www.ntv.de stehen uns Rüganer katastrophale Zeiten bevor.

Am 09.04.2008 heißt es dort „Rügen versinkt im Meer“ Quelle: http://www.n-tv.de/946572.html (leider down).
In dem nachfolgenden Text stellte man noch die Frage „Versinkt Deutschlands größte Insel wie einst Vineta im Meer?“.

Am darauffolgenden Tag (10.04.2008) berichtete man unter der Überschrift „Geologischer Befreiungsschlag“ das „Rügen zerbröselt“.
Quelle: www.n-tv.de/946922.html (leider down)

Erst einmal möchte ich Entwarnung geben. Bezogen auf die reißerischen Überschriften versank die Insel doch nicht wie von NTV angekündigt.

Kreideabbruch April 2008
Aktuelle Aufnahme des Kreideabbruches aus dem April 2008

Der Vergleich mit Vineta war ebenfalls nicht glücklich gewählt.

Wikipedia schreibt zu Vineta: Der Sage nach ist Vineta bei einem Sturmhochwasser untergegangen. Grund sei der moralische Verfall der Stadt, der „Hochmut und die Verschwendung der Bewohner“ gewesen. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vineta)

Ich hoffe ja nicht, dass der moralische Verfall der Rüganer demnächst für einen erneuten Untergang der Insel Rügen bei NTV herhalten muss.
Eine Sturmflut, welche die Insel überschwemmen würde ist derzeit wohl auszuschließen. Dazu müsste erst ein Meteorit in die Ostsee
einschlagen.

Und die jährlichen wiederkehrenden Kreideabbrüche werden die Insel Rügen auch nicht in den nächster Zeit untergehen lassen.

Mittelgroßer Kreideabbruch an der Steilküste von Rügen

Nach den starken Regenfällen, welche auch die Insel Rügen heimgesucht hatten, kam es letzte Woche an der Kreideküste von Rügen zu einem mittelgroßen Absturz von Kreide.
Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen Abbruch „mittlerer Größe“ (ca. 5000m³).

Kreideabbruch an der Kreideküste Insel Rügen
Kreideabbruch an der Kreideküste Insel Rügen

Kreideabbruch unterhalb des Steilufers
Kreideabbruch unterhalb des Steilufers

Der Abbruch ereignete sich in Nähe des „Kieler Baches“, in etwa der Mitte der rund 13 Kilometer langen Kreideküste zwischen Sassnitz und Lohme. Am Donnerstag (28.06.2007) wurde dieser Kreideabgang entdeckt.

Die Kreidefelsmassen liegen noch immer im Uferbereich der Ostsee. Eine ca. 40 Meter lange Kreidezunge ragt auf einer Breite von bis zu 30 Metern in die Ostsee vor Rügen.

Bevor jetzt wieder die Medien vom „Untergang der Insel Rügen“ berichten, möchten wir Ihnen ein paar Hintergrundinformationen liefern.

Die jährlichen Kreideabbrüche auf der Insel Rügen sind normale küstendynamische Vorgänge.
Bedingt durch starken Regen und Frost lösen sich besonders im Frühjahr große Mengen des porösen Kreide und führen jährlich zu Kreideabgängen.

Das Besondere an diesem mittelgroßen Kreideabbruch ist die Jahreszeit.

Hinweis! Beachten Sie bitte die Warnschilder an der Kreideküste!