Archiv für das Jahr: 2011

Bernsteinsammeln im Frühjahr 2011 am Ostseestrand Binz

Schon während der letzten beiden Tage trieben starker Wind und die Strömung in der noch kalten Ostsee Muscheln, Seetank, Holz und Bernstein an den Ostseestrand von Binz.
Morgens beim Spazieren entdeckte ich dann auch erste Bernsteinsammler, wobei ich neugierig einen fragte, ob sich die Suche denn bisher lohnte? Er hielt mir ein streichholzgroßes Stück Bernstein entgegen und verwies auf seine Jackentasche: „Die habe ich in anderthalb Stunden gefüllt.“ Wow!

Bernsteinfieber bei den Urlaubern im Ostseebad Binz
Bernsteinfieber bei den Urlaubern im Ostseebad Binz

Da packt mich immer schnell das Bernsteinfieber 😀 Für gewöhnlich verwende ich bei der Bernsteinsuche „größeres Gerät“. So zog ich also mit meiner Harke zum Ostseestrand und suchte ebenso mein Glück. Als sich einige Urlauber erkundigten, warum ich im angespülten Seetank rumharke, konnte ich immerhin erste Bernsteinstücke vorzeigen. Das blieb wohl nicht ganz wirkungslos: Die Urlauber ließen sich vom Bernsteinfieber anstecken und suchten schließlich selbst schöne Urlaubserinnerungen am Ostseestrand von Binz.

239 Bernsteine in ca. 2,5 Stunden am Ostseestrand Binz gefunden
239 Bernsteine in ca. 2,5 Stunden am Ostseestrand Binz gefunden

PS: Mein Gruß geht an Carsten und Frau, die leider erst am nächsten Wochenende zum Bernsteinsammeln kommen wollen 😉

Eisschollenberge vor der Insel Rügen

Im südöstlichen Teil der Halbinsel Mönchgut, am Ende von Klein Zicker, sah ich heute ein interessantes Naturschauspiel: Durch die einsetzende Tauphase und den starken Wind türmen sich derzeit Eisschollen an der Steilküste bei Klein Zicker zu kleinen Bergen auf. Dabei erreichen diese Schollen die 3 Meter hohe Kante im unteren Bereich der Steilküste.

Eisschollen im März 2011 in Klein Zicker
Eisschollen im März 2011 in Klein Zicker

Klein Zicker wird zwar häufig im Frühjahr von Eisschollen heimgesucht, aber nicht in dieser Menge. Meine Aufnahmen erinnern mich an 2 historische Aufnahmen des großen Eisschollentreibens von 1908 auf der nahen Insel Vilm.

Die Eisschollen reichen bis zur 3 Meter hohen Steilküste
Im unteren Bereich der Steilküste reichen die Eisschollen bis zur 3 Meter hohen Kante

Die vereiste Sassnitzer Mole mit dem Leuchtturm

Der Winter ist noch nicht vorbei. Die Ostsee friert erneut zu und hat inzwischen laut Finnlands meteorologischem Institut eine breite Eisdecke wie seit Mitte der 80er Jahre nicht mehr. Insbesondere sind die nord- bis östlichen Bereiche davon betroffen. Der südwestliche Teil der Ostsee, in der auch die Insel Rügen liegt, war bis vor einer Woche noch eisfrei!

Die vereiste Sassnitzer Mole mit dem Leuchtturm
Die vereiste Sassnitzer Mole mit dem Leuchtturm

Weil die Temperaturen aber plötzlich auf -10° sanken, musste sich auch an Rügens Küste Neueis bilden. Der schnelle Temperaturabfall und die starken Winde ließen das Ostseewasser auf der Sassnitzer Mole und dem Leuchtturm erstarren.

Der Eisbrecher Arkona im Hafen Sassnitz
Der Eisbrecher Arkona im Hafen Sassnitz

Am heutigen Nachmittag traf die „Arkona“ im Sassnitzer Hafen ein. Dieser größte und modernste Eisbrecher Deutschlands bricht Eisstärken von 50cm! Das Schiff wird nicht nur zum Eisbrechen sondern auch als Notschlepper bei der Schadstoffunfall-Bekämpfung eingesetzt. Außerdem dient es als Feuerlöschschiff, als Tonnenleger und für Rettungen bei Seeunfällen.

Derzeit überwacht die „Arkona“ den Ostseebereich zwischen dem Kap Arkona und der Binzer Bucht.

Baubeginn der B96n auf Rügen

Das Bundesministerium für Verkehr erteilte am 11. Februar 2011 der Landrätin der Insel Rügen, Kerstin Kassner, den offiziellen Bescheid zum Neubau der neuen B96n. Also darf mit dem Bau des ersten 11 Kilometer langen Teilabschnittes zwischen Altefähr und Rambin begonnen werden.

Das derzeitige Nadelöhr zur Insel Rügen - die Rügenbrücke
Das derzeitige Nadelöhr zur Insel Rügen – die Rügenbrücke

Die neue Bundesstraße soll dem Verkehrsstau vor und hinter der 125 Millionen Euro teuren „Rügenbrücke“ Abhilfe schaffen. Vor allem in den Sommermonaten staut sich der Verkehr bisher kilometerlang und erschwert für viele Touristen die An- und Abreise zur Insel Rügen. Auch für Bewohner der Ortschaften Rambin und Samtens, die fast täglich vom starken Durchgangsverkehr belästigt werden, dürfte die B96n eine Erleichterung darstellen.

Erneute Bernsteinfunde am Ostseestrand von Binz

Leser unseres Rügen-Blogs kennen vielleicht schon unsere Bernsteinsammler Carsten und Regina aus Hannover. Vor einer Woche verweilten sie wieder im Ostseebad Binz um ihrem Hobby der Bernsteinsuche nachzugehen.

Carsten beim Hardcore-Bernsteinsammeln am vereisten Ostseestrand Binz
Carsten beim Hardcore-Bernsteinsammeln am vereisten Ostseestrand Binz

Bei Temperaturen um den Nullpunkt liegt die Frage nah, wie man an einem vereisten Strand überhaupt Bernsteine findet?

Carsten beobachte über einige Webcams der Insel Rügen das stürmische Meer. Und nachdem sich das Meer wieder beruhigte, wurde ein neuer Kurzurlaub im Ostseebad Binz geplant. Die Bernsteinsammler warteten eine kleine Tauphase ab, bewaffneten sich mit Kescher und handelsüblichen Hand-Gruber und gingen schließlich mit witterungsfester Kleidung und in bester „Goldgräbermanier“ zur Bernsteinsuche an den Ostseestrand. Ich bezeichne das als „Hardcore-Bernsteinsammeln“. 🙂 Bei der Kälte muss man schon sehr viel Ehrgeiz aufbringen!

Fund von 138g Bernsteine am vereisten Ostseestrand von Binz
Fund von 138g Bernsteine am vereisten Ostseestrand von Binz

Das Resultat der beiden Bernsteinsucher spricht aber für sich: In Ihrem Kurzurlaub fanden sie 138g des gelben Ostsee-Goldes!
Denkbar, dass es demnächst wieder viele Rügener Bernstein-Thermometer geben wird. :mrgreen:

Neujahrsmorgen 2011 am Strand von Binz

Strahlende Sonne, leichte Brise, +2C° und staunende Silvesterbesucher beim morgendlichen Neujahrspaziergang. Wo vor einem Tag die Ostseewellen noch den Binzer Strand erreichten, befindet sich jetzt ein breiter Sandstreifen. Kenner der Nordseeküste meinen vielleicht „Ist eben nur Ebbe“, aber das stimmt nicht…

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Video-Link: https://youtube.com/watch?v=AgDPxYGzAkU

Der Tidenhub in der Nordsee beträgt ganze Meter, bewegt sich in der Ostsee aber im Zentimeterbereich und ist damit kaum spürbar. Dieser Flachwasserbereich am Strand des Ostseebades Binz entstand am 01.01.2011 durch ablandigen Wind in der Silvesternacht. Das Wasser der Ostsee wurde von der Insel Rügen weggedrückt, wodurch ein fast dreifach breiterer Strandbereich (ca. 120m) als normal entstand.