... Infos und Fotos zur Sankt-Marienkirche in Bergen: Sie ist neben der Pfarrkirche Altenkirchen das älteste Bauwerk der Insel Rügen


St. Marienkirche in Bergen auf Rügen
St. Marienkirche in Bergen auf Rügen
Klosterhof unmittelbar an der Marienkirche
Klosterhof unmittelbar an der Marienkirche
Kirchenschiff der St. Marienkirche
Kirchenschiff der St. Marienkirche
Altar aus dem Jahr 1730
Altar aus dem Jahr 1730
Kanzel von 1775 des Stralsunder Bildhauers Jacob Freese
Kanzel von 1775 des Stralsunder Bildhauers Jacob Freese
Romanische Wandmalereien
Romanische Wandmalereien
Blick zur Orgel-Empore
Blick zur Orgel-Empore
der Legende nach: Jaromars Grabstein
der Legende nach: Jaromars Grabstein

Wann ist die St. Marienkirche in Bergen auf Rügen entstanden?

Um 1180, unter der Herrschaft des rügischen Fürsten Jaromar I., entstand die St. Marienkirche von Bergen auf Rügen – errichtet in der Form einer romanischen Basilika mit Querschiff. Die Kirche ist das älteste Bauwerk der Stadt Bergen und – neben der Pfarrkirche Altenkirchen – zugleich das älteste Bauwerk der Insel Rügen.

Ursprünglich wollte Fürst Jaromar I. die Kirche noch zur Pfalz ausbauen. Eine Pfalz bezeichnete im Früh- und Hochmittelalter einen Stützpunkt für den reisenden König (seltener auch für einen Bischof als Territorialherrn, der dem König gegenüber in Gastungspflicht stand). Mit dem geplanten Ausbau zur Pfalz stieß er aber auf das Missfallen seiner dänischen Lehnsherren. Deshalb wurde die Kirche 1193 erst zur Klosterkirche der Nonnen der Benediktiner geweiht und 1380 schließlich zur Pfarrkirche (Hauptkirche einer Kirchengemeinde) erhoben.

Die Nonnen stammen übrigens aus dem Bistum Roskilde – einem Ort auf der Ostseeinsel Sjælland (Seeland), etwa 30 km westlich von Kopenhagen und als frühere Königsstadt bedeutsam in Dänemarks Geschichte.

Wie ist diese evangelische Kirche aufgebaut und eingerichtet?

Ein romanischer Kelch von 1250 und ein Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert zählen zu den ältesten Ausstellungsstücken der evangelischen Kirche. Das Langschiff mit 5 Jochen und das Obergeschoss der Kirche stammen aus der gotischen Zeit (14. Jahrhundert). Seit 1445 hängt (und läutet) eine 3 Tonnen schwere Kirchenglocke im Bauwerk, zu der sich später 2 Glocken aus dem 16. und 19. Jahrhundert gesellten. 1445 erfasste auch ein großer Brand die Stadt Bergen.

Aus der Barockzeit blieben ein Kronleuchter (17. Jh.), ein Altar (1730) und die Kanzel (1776) erhalten. Ein wertvoller Wandmalerei-Zyklus mit biblischen Motiven aus der Romanik ziert den Chor und östlichen Querbau der Kirche. Mit ihren romanischen Wandmalereien ist die Marienkirche die einzige totalausgemalte Kirche Norddeutschlands.

Teile ihres Innenbereichs wurden zuletzt zwischen 1896 und 1903 bearbeitet, was die Restauration und Ergänzung auch der Wandmalereien beinhaltete. Diese wurden übrigens nach der Reformation übermalt.

Wegen ihrer reichen Historie und ihrer Kunstschätze zählt die St. Marienkirche seit 2005 zu den national wertvollen Kulturdenkmälern.

Was stimmt nicht mit der Bergener Kirchturmuhr?

Kurios ist das Ziffernblatt der Kirchturmuhr an der Nordseite des Turms: Es zeigt 61 Minuten. Aber warum? Das Ziffernblatt wurde 1983 durch einen Sturm schwer beschädigt und ihre Reparatur verlief fehlerhaft. Allerdings war die 61ste Minute nicht der Fehler, sondern diente wohl zur Abhilfe. Die Handwerker hatten es sich mit der Korrektur einfach gemacht und nur wenige Eingeweihte wie der damalige Bürgermeister wussten davon.

Wann öffnet die Sankt-Marienkirche in Bergen auf Rügen?

Die Kirche ist von April bis Oktober montags bis sonntags zwischen 10–16 Uhr geöffnet.
Führungen können telefonisch unter 03838–253524 vereinbart werden. Alle Angaben ohne Gewähr.

Wo auf Rügen liegt Bergen und die Sankt-Marienkirche?