Archiv für das Jahr: 2013

Faszination Wandern auf Rügen

Herbert Walker ist erfahrener Wanderer und Autor verschiedener Bücher, darunter auch zum Wandern auf der Insel Rügen. Was fasziniert ihn an Rügen? (Axel)

Seit vielen Jahren nutzen meine Frau und ich fast jede Gelegenheit, um die Natur beim Wandern zu genießen. Wir machen gerne Tageswanderungen, die wir oft zu aufeinanderfolgender Kette zusammenschließen, oder natürlich unsere Fernwanderungen, die uns im Urlaub für mehrere Wochen durch Deutschland führen, in den letzten Jahren bevorzugt durch die östlichen Bundesländer.

Ich habe mich oft gefragt, warum uns dies nie langweilig wird und es uns immer wieder aufs Neue Spaß macht. Dafür gibt es sicher verschiedene Gründe, aber das Neue, das Überraschende, das jede Wanderung auszeichnet, ist ganz sicher ein wichtiges Element für unsere Faszination. Wenn man auf noch unbekanntem Terrain nicht weiß, was hinter der nächsten Ecke kommt, wenn man plötzlich eine seltene Pflanze entdeckt, ein scheues Wildtier oder Vögel beobachten kann, wenn man in einer kleinen Dorfkirche die Gläubigkeit der Erbauer spüren kann, wenn man in einer Stadt, die man vielleicht nur vom Durchfahren kennt, auf einmal idyllische Winkel entdeckt.

Gager auf der  Halbinsel Mönchgut

Blick auf das malerisch gelegene Fischerdorf Gager auf der Halbinsel Mönchgut

Aber das Überraschende, das Neue gilt auch für Wanderungen, die man schon öfter unternommen hat. Nehmen wir als Beispiel eine unserer bevorzugten Strecken auf Rügen, die wir in unserem Buch „Wanderparadies Rügen“ (wabe-verlag, ISBN 9783-3-937187-13-6) beschreiben, die Wanderung auf Groß Zicker. Sie birgt immer wieder Neues. Im Frühjahr die ersten Blüten, die vor dem Nonnenloch die Hänge gelb einfärben, im Sommer, wenn man mitunter Schlangen beobachten kann, die Farb- und Schattenspiele des Herbstes, die die Moränenlandschaft jedes Mal neu entstehen lässt oder die weiße Pracht des Winters, die mitunter das Fortkommen beschwerlich macht.

Blick vom Bakenberg auf der Halbinsel Mönchgut

Blick vom Bakenberg auf der Halbinsel Mönchgut

Auch die Ausblicke vom Bakenberg sind immer wieder anderes, mal hat man die klare Sicht aufs Festland und sogar nach Usedom, mal ziehen Nebelschwaden um Klein Zicker und lassen eine mystische Stimmung aufkommen. Vor allem schnell ziehende Wolken am blauen oder auch am bedrohlich wirkenden Himmel malen immer neue Bilder, die sich rasch verändern und nicht selten ein Tier oder eine Sagengestalt erahnen lassen. So entdecken wir auf jeder Wanderung die Zickerschen Berge für uns neu.

Die ersten Kraniche sind auf der Insel Rügen angekommen

Wie ich auch schon voriges Jahr im September über den Kranichzug berichtete, erreichten die ersten skandinavischen Kraniche des Herbstzugs bei bestem Flugwetter die Insel Rügen. Die „Vögel des Glücks“ sammeln sich derzeit in den Bereichen Nord-Rügen und in der Rügen-Bock-Region auf Ihren Rast- und Sammelplätzen, bevor der Flug weiter in Richtung Spanien, Nord-Afrika geht.

Vogelzug der Kraniche in V-Formation über der Insel Rügen

Vogelzug der Kraniche in V-Formation über der Insel Rügen

Die in einer V-Formation fliegenden Vögel kreisten heute über abgeerntete Mais-Felder bei Moisellbritz und Udars. Nachdem ich etwas dichter an die Futterplätze der sehr scheuen Tiere gelangte, entstanden einige interessante Kranich-Fotos.

Kraniche bei der Futtersuche auf einem abgeernteten Maisfeld auf der Insel Rügen.

Kraniche bei der Futtersuche auf einem abgeernteten Maisfeld auf der Insel Rügen.

Kraniche auf Ihrem Rastplatz bei Udars auf der Insel Rügen

PS: Der Höhepunkt des Herbstzugs der Kraniche liegt in der ersten Oktoberhälfte. Für Ihre Kranichbeobachtungen empfehle ich eine passende und preiswerte Ferienunterkunft im Bereich Insel Ummanz und West-Rügen.

Die Hanse Sail 2013 – unser kritischer Rückblick

Die 23. Hanse Sail war nicht nur für mich und meine Familie etwas Besonderes: Die Besucherzahlen der Hanse Sail steigen ständig an, dieses Jahr wurde erstmals die 1-Millionen-Besuchergrenze geknackt.

Die "Gorch Fock" und die Fregatte "Karlsruhe" auf der Hanse Sail 2013.

Die „Gorch Fock“ und die Fregatte „Karlsruhe“ auf der Hanse Sail 2013.

Um dem wochenendlichen Ansturm auf die Hanse Sail zu entgehen, fuhren wir schon am Freitag nach Warnemünde. Im Nachhinein eine gute Entscheidung: Samstags ging im Ostseebad Warnemünde nämlich kaum noch irgendetwas. Es gab keine Parkplätze und die Menschenmassen zogen wie bei einer Großdemo durch den Ort. Sämtliche Imbissbuden und Gasstätten am Alten Strom sowie auf der Mole gerieten an ihre Grenze.

Warnemünde ist grundsätzlich unser Hauptziel bei der Hanse Sail, da der Stadthafen Rostock nur noch einen Mischmasch aus Kirmesbuden und Verkaufsständen (mit thüringer Handwerkskunst?) und ähnlich Unattraktivem bietet. Die „Hanse-Sail“ bedeutetet für uns vor allem: historische Segelschiffe und Dampfer, Museumsschiffe und Kutter sowie imposante Yachten! Und die sieht man am Besten vom Ufer von Warnemünde. 215 Schiffe präsentieren sich dieses Jahr, darunter tatsächlich 12(!) Großsegler. Unter www.warnemuende-infos.de kann man aktuelle Fotos der 23. Hanse Sail sehen.

Wenn nichts dazwischen kommt, dann besuchen wir auch im Zeitraum vom 07. bis 10. August 2014 wieder die Hanse Sail – in Warnemünde 🙂