Archiv für das Jahr: 2017

Roter Bernstein mit Asche-Einschluss auf Rügen gefunden ?

Wo durch entsteht Roter Bernstein und warum ist dieser Bernstein sehr selten

Vor 4 Tagen erreichte mich nachfolgende E-Mail mit 2 Fotos, die ich aber erst heute veröffentlichen kann, da ich mir erst das „OK“ von Christian Hoffmeister holen musste. Nun für Euch ein toller Bernstein-Fund, nämlich ein „Roter Bernstein“!?

Hallo Herr Schuldt,
scheinbar hat es für mich mal wieder mit einem berichtenswertem Fund auf Rügen geklappt.


Bin mir mittlerweile zu 90% sicher, dass es auch tatsächlich ein Bernstein ist, auch wenn die Farbe untypisch ist. „Zahntest“ bestanden, weich und sehr leicht für die Größe. Ich konnte das Gewicht bisher nur schätzen, denke es dürften „nur“ zwischen 140-180g sein.
Bilder von geschliffenen weiß-roten Exemplaren die ich im Netz gefunden habe, haben die Zweifel weiter gesenkt.
Ich werde in den nächsten Wochen einen Anschliff machen um letzte Gewissheit zu bekommen, falls es sich nicht noch als etwas anderes entpuppen sollte, stell ich Ihn natürlich gern auch in Ihren Blog ein. Da Sie noch viel mehr Erfahrung mit Bernstein haben, wäre ich sehr an ihrer Meinung interessiert. Was denken Sie: Bernstein oder nicht?

Ich schickte ihm folgende Antwort:

Hallo Christian,
es sieht nach einem verunreinigten Bernstein aus. So ein Exemplar habe ich in der Dominikanischen Republik gefunden.

Gruß Axel

Verschmutzter Bernstein aus der Dominikanischen Republik

Verschmutzter Bernstein aus der Dominikanischen Republik

Und heute erreichte mich dann noch folgende Rückmeldung:

Danke für deine Rückmeldung. Denke auch, dass es einer ist, wäre schon ein ziemlich fetter Fund. Einen letzten Test und einen Anschliff möchte ich daheim noch machen um ganz sicher zu sein…

Habe die letzten Tage noch fleißig in Dranske weiter gesammelt. Es kamen auch noch ein paar weitere Stücke und Krümel bei rum. Alles in Allem bin ich mit der Ausbeute ganz zufrieden. Habe ein Foto vom Gesamtstand angehängt.

Der rote Bernstein und weitere Bernsteinfunde von unserem Blog-Leser Christian Hoffmeister

Habe noch einmal etwas recherchiert: die tief dunkelrote und undurchsichtige Farbe kommt/kam durch das Aussetzen von starker Hitze und dem partiellen Schmelzen noch am Entstehungsort durch z.b. Waldbrände. Ist im Grunde eine schnelle künstliche Alterung durch Oxidation. Die weißen Bereiche sind die „abgefackelten“. Da es die meisten dabei vernichtet hat ist die Farbe dunkelrot-weiß angeblich die seltenste. (Wenn es denn einer ist 😉 )

Dann schon mal Frohe Ostern, für uns geht es jetzt leider schon wieder zurück nach Haus.

Viele Grüße
Christian

Bernsteininkluse – der Traum vieler Bernsteinsammler

Bernsteininkluse am Strand von Mukran gefunden

Gestern und Heute erreichten mich folgende E-Mails und diese tolle Aufnahme einer Bernsteininkluse:

Gestern: „Hallo Axel. Nur zur Info. Bin wieder mal vor Ort. Habe mich auch am Strand umgesehen. Nur Krümel. In einem Krümel allerdings eine schöne Fliege welche auch ohne schleifen gut sichtbar ist. Beste Grüße Ingo“

Bernsteininkluse vom Ostseestrand Mukran

Heute: „Hallo Axel. Habe mir den Fund von gestern noch mal angesehen. Scheint wohl eher eine geflügelte Ameise zu sein, allerdings recht groß und mit bloßen Auge im ungeschliffenen Zustand gut sichtbar. Falls die Qualität des Handyphotos o.k. ist kann es in deinem „Inklusen Beitrag“ veröffentlicht werden. War schon schön, so etwas am Mukraner Strand zu finden. Beste Grüße Ingo“

Dann mal unsere Gratulation, so eine Bernsteininkluse findet man nicht jeden Tag (y).

Gruß Axel

„Wikinger Windpark“ vor Rügen abgelichtet

Strom bald vom Wikinger Windpark

Heute habe ich bei schönster Fernsicht den ca. 35 Kilometer entfernten „Wikinger Windpark“ vor Rügen abgelichtet. Es ist der dritte Windpark, der vor der Insel Rügen entsteht. Dieser wird von dem spanischen Energiekonzern Iberdrola seit März 2016 gebaut und wird 2018 sauberen Strom für über 350000 Haushalte liefern.

Der Wikinger Windpark vor Rügen

Für den 1,4 Milliarden teuren „Wikinger Windpark“ wurde im Fährhafen Mukran zum Jahresende ein Gebäude auf dem neu geschaffenen Liegeplatz 1 im Fährhafen Mukran errichtet. Dieses hat eine Nutzfläche von insgesamt rund 2300 Quadratmetern und ist der Stützpunkt für den Windpark. Dieser soll dann über einen Zeitraum von 25 Jahren von Mukran aus überwacht und gewartet werden. Zu diesem Zweck wird man bei Wartungsarbeiten mit einem Spezialschiff zum Windpark aufbrechen, um Reparaturen an den Windkraftanlagen auf See durchzuführen.

Schleifen und Polieren von Bernstein

Schleifen und Polieren lässt fast jeden Bernstein glänzen und man entdeckt eventuell eine Inkluse

Rügen-Blog-Leser Carsten gibt hilfreiche Tipps:

Moin aus Hannover in die Bernijunkierunde. Ich versuche nachstehend mal, meine Schleifmethode zu beschreiben. Jeder wird sein eigenes Rezept haben, oder finden. Es führen viele Wege zum Hochglanz.

Vorweg unterscheide ich mal zwischen zwei Schleif-Arten

a) mich an eine Inkluse ranzuschmirgeln und

b) den Bernstein an sich zu schleifen

Zu a)
Wenn ich glaube eine Inkluse gefunden zu haben, kommt es ja eigentlich (zumindest mir) darauf an, den Einschluss irgendwann gut aufs Foto zu bekommen. Also gilt es, sich so dicht wie möglich an die Inkluse ran zu schleifen. Ich schleife ausschließlich per Hand (Bild 6, 7), d.h. ohne mechanische Unterstützung, wie Elektroschleifer, Schleifteller etc., denn oft sitzen die Krabbler oder Flieger so dicht unter der Oberfläche, dass ich per Handschliff die bessere Kontrolle über die Materialabnahme habe.
Ich schleife mit Naßschleifpapier in einer Wasserschale und dann meistens auch nur ein Fenster in den Klumpen/Krümel (Bild 3,5).
Beginnend mit 120er Korn, dann 240, 400, 600,1500 und zum Schluß 2000.

Zum Polieren bediene ich mich dann doch meines Dremels (Bild 1,2), den ich mittels eines cnc-gefrästen Alu-Adapters (ca 7 Euro bei ebay) in einer handelsüblichen Bohrmaschinenhalterung befestigt habe.

Als Spritzschutz hab ich eine klare Plexifolie angebracht, da ich als Vorpolitur Autolackreiniger (wegen der enthaltenen Mikroschleifmittel) verwende und anschließend Autolackpolitur zum Hochglanzpolieren. Wie gesagt, jeder hat so seine Favoriten, wie Raucherzahnpasta, Spiritus auf Lederlappen etc.

Zu b)
Ich schleife immer nur eine Seite (Bild 8, 9, 10), um den Rohzustand des Baumharzes auch zu erhalten und so beide Seiten (roh und geschliffen) an dem Stück zeigen zu können. Außerdem kann ich beim Handschleifen der Kontur des Bernsteins besser folgen (also was vorher rund war, ist hinterher auch noch rund, was bei der Nutzung eines Schleiftellers z.B. etwas schwierig werden dürfte)soll aber jeder so machen, wie er denkt!?
Ansonsten ist die Vorgehensweise genau wie unter a). Lediglich hier führe ich den Bernstein über das flach liegende Schleifpapier und bei b) das Schleifpapier über den Bernstein.
Bei Obi hab ich mir zwischenzeitlich auch mal Schleifvliese aus Kunststoffgeflecht geholt (gibt es in 3 verschiedenen Körnungen, und funktionieren auch ganz passabel).
Was ich auch noch mache: liegt eine Inkluse mal ganz dicht unter der Oberfläche, so daß das Ranschleifen nicht möglich ist, streiche ich die Stelle, wo ich eigentlich das Fenster schleifen würde, 2 x mit Boots/ Yachtlack (Clou) …geht super!!! (Bild 4)
Bild 11: hier habe ich beispielhaft nur halbseitig (auf Vorder- und Rückseite) den o.g. Bootslack aufgetragen, ohne vorher zu schleifen……..auch hier kann sich das Ergebnis sehen lassen, find ich zumindest.

Tja, das wärs schon!!! Einfach mal ausprobieren, würde ich sagen, auch wenn man Skrupel hat, seinen mühsam ersammelten Schätzen „Gewalt“ anzutun…… ?
Grüße und postet doch mal eure Ergebnisse hier im Blog

Rügener Bernsteine mit Inklusen

Inklusen sind tierische und pflanzliche Einschlüsse in Bernstein

Bernstein ist fossiles Baumharz und enthält mitunter Insekten, Pflanzenreste und in seltenen Fällen sogar Kleinstlebewesen, die an der harzigen Flüssigkeit hängen blieben und anschließend dadurch konserviert wurden. Diese Einschlüsse nennt man Inklusen.
Wer träumt nicht davon, bei einer Bernsteinsuche ein eingeschlossenes Insekt zu finden? Unserer Rügen-Blog-Leser Carsten aus Hannover kann uns gleich mehre solche „Bernstein-Raritäten“ präsentieren. Alle gezeigten Bernsteine mit Einschlüssen stammen von Rügens Ostseestränden.

Derzeit nutzt Carsten seine Freizeit, um seltene Inklusen in 11kg Bernstein zu sichten. Die hier gezeigten Bernsteine wurden von Carsten geschliffen und poliert und auf Einschlüsse überprüft. Sie haben ein Alter von 28 bis 54 Millionen Jahren und stammen aus dem Tertiär bzw. Eozän.

Danke für die tollen Bernstein-Fotos. 🙂