Nicht nachvollziehbar: Sensationstouristen begeben sich trotz der bestehenden Lebensgefahr unterhalb des Steiluferbereichs des Kap Arkonas!
Die Ostseeküste Deutschlands ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften, aber auch für die ständigen Veränderungen, die durch die Naturgewalten verursacht werden. Das Kap Arkona auf der Insel Rügen, eine der markantesten Landmarken der Region, hat in den letzten Tagen erneut den Zahn der Zeit zu spüren bekommen. Sturmhochwasser und Starkregen haben dazu geführt, dass Tausende Kubikmeter Sand und Lehm von der Steilküste abrutschten, und die Überreste der historische slawische Jaromarsburg bedrohen.
Die Gefahren an der Steilküste von Kap Arkona sind nicht neu
Immer wieder kommt es zu Abbrüchen und Rutschungen, die nicht nur die Umgebung verändern, sondern auch Leben gefährden können. Trotz Warnschildern des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG), die Besucher auf die Risiken hinweisen, lassen sich einige Spaziergänger nicht von einem Besuch des Geröllstrands abschrecken.
Die Jaromarsburg, eine historisch bedeutsame Stätte von großer kultureller Relevanz, hat erneut unter den jüngsten Ereignissen gelitten. Um zu retten, was noch zu retten ist, wurden im Vorfeld der Abbrüche Notgrabungen durchgeführt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, das kulturelle Erbe zu bewahren und die Gefahren für die Besucher zu minimieren.
Das Kliff am Kap Arkona ist eines der am stärksten von Abtragung betroffenen Steilufer an der deutschen Ostseeküste
Die natürlichen Prozesse, die zur Erosion der Küste führen, sind unaufhaltsam. Besonders nach Sturmfluten, Frostperioden oder starken Regenperioden steigt die Wahrscheinlichkeit von Küstenabbrüchen, die bereits in der Vergangenheit tragische Todesfälle zur Folge hatten.
Absturzgefahr wird weiterhin an den Steilküsten Rügens ignoriert
Als Einheimische können wir nur eindringlich vor den Gefahren an den Steilküsten der Insel Rügen warnen. Die unberührte Schönheit der Natur sollte bewundert und respektiert werden, aber gleichzeitig sollten die Risiken nicht unterschätzt werden. Die Sicherheit der Menschen geht immer vor, und es ist unsere Verantwortung, Besucher und Einheimische gleichermaßen über diese Gefahren aufzuklären.