Wir entdeckten heute zwischen Unrow und Moordorf in der Region Westrügen eine größere Population rastender Kraniche. Der graue Kranich ist mit maximal 1m Körperhöhe und einer Flügelspannweite von maximal 2,30m einer der größten Vögel des „Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft“.
Kraniche sind auf der Insel Rügen angekommen
Die grauen Kraniche kommen aus dem Osten, dem Baltikum, Russland, der Ukraine oder aus Norwegen bzw. Finnland und Schweden. Sie legen auf dem Darß und den ruhigen abgeschiedenen Bereichen der Insel Ummanz, Westrügens und Nordrügens einen Zwischenstopp ein.
Die Vögel sammeln sich zum Ausruhen und zum Stärken, um dann die ca. 2000 Kilometer lange Reise nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika anzutreten. Bis Oktober werden zigtausende Kraniche erwartet, die zeitgleich im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns rasten. Dieser Bereich zählt zu den größten Sammelplätzen der Erde.
Kraniche auf West-Rügen bei Unrow
Tagsüber suchen die Vögel im Umkreis von ca. 30km die nahen Felder nach Nahrung ab. Dabei wird ihre Nahrungssuche durch das technisch-optimierte Abernten der Felder von Jahr zu Jahr erschwert, zumal die Tiere täglich bis 300g Körner benötigen. In den Abendstunden landen die Kraniche schließlich wieder auf ihren Rast- und Ruheplätzen.
Bedingt durch die wärmeren Winter veränderte sich das Verhalten der Kraniche über die letzten 10 Jahre: Fast 10.000 Kraniche verblieben noch im Dezember 2009/Januar 2010 an ihren Rastplätzen und flüchteten erst mit nahendem Wintereinbruch. Trotz der Kälte überwinterten aber einige Kraniche sogar in unserer Region!
Die sehr scheuen Kraniche lassen sich nur ungern aus der Nähe fotografieren. Kommt man ihnen zu nah, ertönen warnende Trompetenrufe der aufpassenden Vögel, worauf der ganze Vogelschwarm die Köpfe hebt und ebenfalls in helle Aufregung verfällt. So dauert es dann auch keine Sekunde und die Kraniche steigen in den Himmel auf.
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