... Der Thiessower Lotsenturm auf Rügens Halbinsel Mönchgut ist ein Mobilfunk- und Aussichtsturm und wurde einem Wachturm früherer Schiffslotsen nachgebildet


Thiessower Lotsenturm
Thiessower Lotsenturm
Blick von Klein Zicker in Richtung Lotsenturm
Blick von Klein Zicker in Richtung Lotsenturm
Weg zum Thiessower Lotsenturm
Weg zum Thiessower Lotsenturm
Lotsenwache unterhalb des Lotsenturm
Lotsenwache unterhalb des Lotsenturm
Besucherplattform auf dem Lotsenturm
Besucherplattform auf dem Lotsenturm
Aussichtpunkt unterhalb des Lotsenturm
Aussichtpunkt unterhalb des Lotsenturm
Thiessower Lotsenturm um 1900
Thiessower Lotsenturm um 1900
Blick vom Turm in Richtung Göhren
Blick vom Turm in Richtung Göhren
Blick vom Turm in Richtung Klein Zicker, Zickersche Alpen
Blick vom Turm in Richtung Klein Zicker, Zickersche Alpen
Abendblick nach Klein Zicker
Abendblick nach Klein Zicker
Blick vom Turm zum Streckelsberg auf Usedom
Blick vom Turm zum Streckelsberg auf Usedom

Lohnt sich ein Besuch des Lotsenturms in Thiessow?

Der Lotsenturm steht auf dem 36 Meter hohen Thiessower Lotsenberg und bietet dort eine 13 Meter hohe Aussichtsplattform mit spektakulärer Rundumsicht. Sie sehen auf der Plattform den Thiessower Ortsteil Klein Zicker mit dem Zicker See, die Zickerschen Berge und Bergen auf Rügen. Außerdem erkennen Sie Groß Zicker, das Waldgebiet Granitz mit dem Jagdschloss Granitz und einen Teil Göhrens mit dem Steilufer des Nordperds.

Bei klaren Witterungsverhältnissen reicht der Blick über die Ostsee bis zur 13,7 Kilometer entfernten Greifswalder Oie, der 12 Kilometer entfernten Insel Usedom, der 8 Kilometer entfernten Insel Ruden und dem 12 Kilometer entfernten Festland jenseits des Greifswalder Boddens. An klaren Tagen zeigt sich auch die 60 Kilometer entfernte Küste der polnische Insel Wollin.

Der Thiessower Lotsenturm ist heute ein Mobilfunk- und Aussichtsturm. Früher stand an seiner Stelle der Wachturm von Lotsen, die anreisende Schiffe durch die tückischen Gewässer begleiteten. Heute wie damals befindet sich unterhalb des Turms eine 1854 errichtete Lotsenwache. In der Lotsenwache können sich Besucher nautische Exponate wie Lotsenglocken und Navigationsinstrumente ansehen.

In der Nähe des Lotsenturms erwartet Sie mit dem kleinen Königsstuhl ein weiterer interessanter Aussichtspunkt. Dieses Plateau liegt oberhalb der Steilküste des Ostseebades Thiessow; sein Besuch ist kostenfrei. Es bietet aber nicht den grandiosen Rundumblick wie der Lotsenturm.

Siehe auch

Welche Geschichte hat der Lotsenturm Thiessow?

Thiessower Lotsenturm um 1900
Thiessower Lotsenturm um 1900
Der Thiessower Lotsenturm auf dem 36 Meter hohen Lotsenberg
Thiessower Lotsenturm auf dem 36 Meter hohen Lotsenberg
  • 1630: Die Gewässer vor Thiessow sind wegen der Untiefen und Strömung gefährlich. Ortskundige Fischer warten auf dem Thiessower Lotsenberg auf Schiffe, die in die Ostsee oder in den Greifswalder Bodden wollen, und gehen als Lotsen an Bord.
  • 1854: Das Lotsenwesen wird staatlich strukturiert, Lotsen erhalten eine Ausbildung und Bezahlung. Der erste steinerne Beobachtungspunkt der Lotsen entsteht (er wird 38 Jahre später um ein weiteres Stockwerk mit besserer Sicht erweitert). Vorher stand hier das Ruderhaus eines alten Schiffes, das den Lotsen als Wetterschutz diente.
  • 1905: Der wachhabende Lotse erblickt ein Schiff und hisst ein Signal am Flaggenmast des Thiessower Lotsenbergs; ein weiterer Lotse alarmiert mittels Lotsenglocke alle Lotsen in Hörweite.
  • 1907: Die alte Lotsenglocke erhält ein elektrisches Läutewerk. Die Weckanlagen in den Lotsenwohnungen können nun direkt vom Lotsenturm ausgelöst werden.
  • 1909: Da Bäume die Sicht auf die Ostsee erschweren, wird ein 11-Meter-Turm mit Eisengerüst, Holzverkleidung und Plattform errichtet. Der fast ständig besetzte Turm wird mit Unterbrechungen 70 Jahre lang als Lotsenwachturm dienen.
  • 1943: Das Lotsenwesen der Ostseeküste kommt während und nach dem 2. Weltkrieg zum Erliegen. Die englische Royal Air Force vermint im Krieg die Zufahrt in den Greifswalder Bodden bzw. die Ostsee. Das Lotsenpersonal wird entlassen, weil die Schiffe fehlen
  • 1949: Vollständige Auflösung der Lotsenstation Thiessow; die neue Grenzpolizei nutzt den Lotsenturm als Aussichtspunkt.
  • 1961: Die Fahrrinne zum Greifswalder Bodden wird entmint und ausgebaggert. Mit neuem Schiffsverkehr werden wieder Lotsen benötigt.
  • 1977: Radar und später GPS machen Lotsen in diesem Teil Rügens unnötig, der Lotsendienst auf dem Thiessower Turm wird in diesem Jahr beendet.
  • 1990: Die Gemeinde plant am Jahresende, den Lotsenturm nach historischem Vorbild wieder aufzubauen. Anfangs wegen der Kosten aussichtslos, finden sich ein paar Jahre später finanzkräftige Mobilfunk-Anbieter.
  • 2003: Am 3. April wird der wiederaufgebaute Turm nach historischem Vorbild feierlich eröffnet. Er steht nun als Mobilfunkmast und Aussichtsturm zur Verfügung.

Ist das Betreten des Lotsenturm Thiessow kostenpflichtig?

Derzeit kostet das Betreten des Lotsenturm Thiessow 1 Euro. (Stand 12/2021). Der Turm ist ganzjährig geöffnet.

Wo kann man in der Nähe des Lotsenturms Thiessow parken?

Der nächstgelegene Parkplatz befindet sich am Thiessower Südstrand. Alternativ gibt es Parkplätze an der Thiessower Hauptstraße und gegenüber der Thiessower Touristinformation.

Wo auf Rügen liegt der Thiessower Lotsenturm?