Viertgrößtes Eiszeitgeschiebe der Insel: Der Siebenschneiderstein an Rügens Nordspitze – auf Fotos und Landkarte vorgestellt
Wie groß ist der Findling Siebenschneiderstein?
Dieser aus Karlshamn-Granit bestehende Findling wiegt etwa 165 Tonnen und liegt 640 Meter nordwestlich vom Kap Arkona, am Gellort – einer kleinen Landzunge, die den nördlichsten Punkt der Insel Rügen darstellt. Mit ungefähr 61 Kubikmetern ist er der viertgrößte Findling der Insel Rügen. Der Siebenschneiderstein ist größtenteils trockenen Fußes zu erreichen; bei stürmischer Ostsee oder höheren Wasserspiegel sollte man den direkten Besuch des Findlings aber meiden.
Welche Geschichte hat der Findling?
Der Siebenschneiderstein – plattdeutsch Söbenschniedersteen – würde seinen Namen einer schlichten Schätzung verdanken, nach der etwa 7 Schneider auf ihm sitzen könnten; die Steinoberfläche dieses Findlings ist vergleichweise eben. Der Beruf Schneider kam in Europa erst Mitte des 12. Jahrhunderts auf, vorher wurde Kleidung oft von der Familie selbst oder in Klöstern hergestellt. Viel älter wird der Name unseres Steins daher nicht sein. Wie die meisten Findlinge wurde auch dieser durch Gletscherbewegungen während einer Eiszeit an die Küste der Insel Rügen geschoben.
Wie kann man den Findling Siebenschneiderstein erreichen?
Von den Leuchttürmen am Kap Arkona bis zum Siebenschneiderstein sind es etwa 640 Meter Fußweg:
- Route 1 führt in nordwestlicher Richtung über den Hochuferweg vom Kap Arkona zum Gellort. An der ca. 50 Meter hohen Steilküste führt eine serpentinenförmige Treppe zum Siebenschneiderstein. Aufgrund diverser Abbrüche wurde die Route 1 um etwa 20 Meter landeinwärts verlegt (Stand 2019).
- Route 2 führt über eine steil abfallende Treppe am Kap Arkona zum Ostseestrand. Dann folgt man dem Strandverlauf in nordwestliche Richtung.
GPS-Position: 54.684827, 13.428206