... Moritzdorf bietet eine einzigartige Mischung aus Natur, Geschichte und Entspannung, die es zu einem besonderen Ziel auf Rügen macht


Luftaufnahme von Moritzdorf mit der Moritzburg
Luftaufnahme von Moritzdorf mit der Moritzburg
Fähranleger in Moritzdorf
Fähranleger in Moritzdorf
Fährhaus in Moritzdorf
Fährhaus in Moritzdorf
Fährhaus am Baaber Bollwerk
Fährhaus am Baaber Bollwerk
Fährverbindung im Winter an der Baaber Bek
Fährverbindung im Winter an der Baaber Bek
Fähranleger im Winter
Fähranleger im Winter
Blick nach Moritzdorf und zur Moritzburg
Blick nach Moritzdorf und zur Moritzburg
Blick von der Moritzburg über die Having
Blick von der Moritzburg über die Having
Treppe zur Moritzburg
Treppe zur Moritzburg
Blick auf das Baaber Bollwerk
Blick auf das Baaber Bollwerk

Was macht das Dorf Moritzdorf für Besucher interessant?

Moritzdorf, ein malerischer Ortsteil der Gemeinde Sellin auf der sonnenverwöhnten Ostseeinsel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern, liegt idyllisch südlich des Selliner Sees entlang der Baaber Bek. Hier verweilt noch heute ein Hauch der einstigen Lebensweise der Fischer-Bauern, die einst die reetgedeckten Katen bewohnten und prägten.

Moritzdorf erfreut sich großer Beliebtheit bei Besuchern aus den umliegenden Ostseebädern Rügens, denn ein erfahrener Fährmann bringt Gäste mit seiner Ruderfähre von Moritzdorf über die Baaber Bek ins Ostseebad Baabe. Oberhalb des Dorfes erhebt sich die Moritzburg – ein charmantes Ausflugslokal mit einer beeindruckenden Außenterrasse, von der aus man einen weiten Blick über die Baaber Bek, das Baaber Bollwerk, bis hin zum Fliegerberg bei Alt Reddevitz, über die Bucht Having und die Landzunge Reddevitzer Höft genießen kann.

Wie kommt man zum Ausflugslokal Moritzburg?

Um die Moritzburg zu erreichen, bietet sich beispielsweise der südliche Ausgang von Moritzdorf an, der über eine steile Treppe mit etwa 100 Stufen führt. Vorsicht: einige Stufen können glatt sein!

Welche Geschichte hat Moritzdorf auf der Insel Rügen?

Moritzdorf um 1890
Moritzdorf um 1890

Moritzdorf wurde im Jahr 1841 von Fürst Wilhelm Malte zu Putbus gegründet und viele der Gebäude im Ort stammen noch aus dieser Zeit. Der malerische Ort, der in der Nähe des Wassers liegt, zog Neusiedler wie Jachtschiffer, Fischer, Stellmacher, Bootsbauer sowie Handwerker wie Steindämmer, Schuster und Schneider an.

Jedes Haus erhielt vom Fürsten insgesamt 7,5 Morgen Acker-, Wiesen- und Gartenland zur Verfügung gestellt. Bereits 1844 wurde im Memorabilienbuch der Kirche in Lancken-Granitz vermerkt, dass die Häuser in Moritzdorf zu Spekulationsobjekten wurden und daher häufig den Besitzer wechselten.

Moritzdorf gehörte zum Gutsbezirk Altensien und im Jahr 1867 zählte der Ort 19 Haushalte mit insgesamt 80 Einwohnern in zehn Häusern. Leider wurde Moritzdorf am 21. Juni 1886 von einem Brand heimgesucht, der fünf Wohnhäuser zerstörte. Die Verwendung von Schilfrohrdächern, ein Nordwind und längere Trockenheit begünstigten die Ausbreitung des Feuers.

Ab 1887 gab es Pläne, eine Brücke über die Baaber Bek zu bauen, die östlich des Dorfes verläuft und den Selliner See mit dem Greifswalder Bodden verbindet. Diese Pläne wurden jedoch nicht umgesetzt. Stattdessen wurde 1891 die Genehmigung für den Betrieb einer Ruderfähre erteilt, die seither die schmale Baaber Bek überquert.

Historische Sicht über Moritzdorf
Historische Sicht über Moritzdorf

Die erste Fähre von Moritzdorf gehörte dem Händler Martin Looks. In den späten 1800er Jahren, als die Segelschifffahrt auf Rügen ihren Höhepunkt erreichte, lebten in Moritzdorf mehrere Seeschiffer, und auch zwei Fischhändler hatten sich niedergelassen.

Im Jahr 1901 errichtete Wilhelm Möller ein Ausflugslokal auf einer Anhöhe über dem Ort, das später in Moritzburg umbenannt wurde. Dieses Lokal besteht bis heute und bietet eine herrliche Aussicht auf die Halbinsel Mönchgut und die Having.

Von 1890 bis 1922 gab es in Moritzdorf eine Posthilfstelle, und während der DDR-Zeit waren die Fremdenzimmer im Ort sehr gefragt und oft jahrelang im Voraus vermietet. Im Jahr 1962 wurde Moritzdorf im Zuge einer Gebietsreform in Sellin eingemeindet, zusammen mit den benachbarten Orten Altensien, Neuensien und Seedorf.

Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 hat sich der Ort touristisch weiterentwickelt. Am südlichen Ende von Moritzdorf wurde ein Hotel mit Schilfrohrdach und Restaurant errichtet, das sich harmonisch in die Landschaft einfügt aber leider derzeit (Stand 2023) leer steht.

Was gibt es im Umfeld von Moritzdorf zu entdecken?

Anlegeplatz am Baaber Bollwerk
Anlegeplatz am Baaber Bollwerk

An der Straße nach Altensien befindet sich das Großsteingrab Goldbusch. Von Moritzdorf aus können Sie den Mühlenpark in Altensien besuchen, wo eine historische Bockwindmühle nach alten Vorlagen wieder aufgebaut wurde. Im Sommer wird dort jeden Donnerstag Brot und Kuchen gebacken, die so schmecken wie zu Uromas Zeiten.

Von Moritzdorf führt ein Wanderweg ins benachbarte Seedorf und bietet spektakuläre Aussichten über die Halbinsel Mönchgut und über den malerisch gelegenen Ort Seedorf. Auch das 4,1 Kilometer entfernte Ostseebad Sellin ist schnell erreichbar. So ist zum Beispiel das Museum Seefahrerhaus in Sellin ist einen Besuch wert, da es kuriose Mitbringsel und interessante Anekdoten aus dem Leben der Seefahrer ansprechend präsentiert.

An der berühmten Seebrücke von Sellin gibt es nicht nur Strandkörbe und feinsandigen Ostseestrand, sondern auch eine Tauchgondel, mit der Besucher bis zu 4 Meter tief in die Ostsee hinabtauchen können.

Wer sich für Bernstein interessiert, findet unmittelbar an der Wilhelmstraße in Sellin das einzige Bernsteinmuseum der Insel Rügen. Gemäß Museumsinformation umfassen die Exponate sehenswerte Bernstein-Objekte verschiedener Jahrhunderte und führen durch die Kultur- und Kunstgeschichte bis hin zur Gegenwart.

Wo auf der Insel Rügen liegt Moritzdorf?