Der 1824 errichtete Marstall Putbus ist heute Veranstaltungsort für Feierlichkeiten, Messen und der „Festspiele Mecklenburg-Vorpommern“ mit klassischer Musik


Marstall Putbus – ehemalige Reithalle des Fürsten zu Putbus
Marstall Putbus – ehemalige Reithalle des Fürsten zu Putbus
Stich vom Marstall und Putbusser Schloss
Stich vom Marstall und Putbusser Schloss
Andere Perspektive des Marstalls
Andere Perspektive des Marstalls
Ehemalige Schmiede des Schlosses vom Marstall
Ehemalige Schmiede des Schlosses vom Marstall
Miniatur vom Schloss Putbus
Miniatur vom Schloss Putbus
Gastronomie im Außenbereich des Marstalls
Gastronomie im Außenbereich des Marstalls
Messe „Lebensart“ vor dem Marstall Putbus
Messe „Lebensart“ vor dem Marstall Putbus
Blick über den Schwanenteich zum Marstall
Blick über den Schwanenteich zum Marstall

Seit wann gibt es den Marstall Putbus?

Der Marstall wurde auf Wunsch des Fürsten zu Putbus zwischen 1821–1824 erbaut. Der Name setzt sich aus dem althochdeutschen marah für Pferd (Mähre) und stal für Stall zusammen und bezeichnete anfangs den Pferdestall oder die Reithalle eines Fürsten, wurde später aber allgemein für repräsentative Stallbauten vor Herrenhäusern verwendet.

Der langgestreckte Marstall mit 18 Gebäudeachsen, 16 Rundbogenfenster und 3 Rundbogenportalen wurde im Stil des Klassizismus nach Plänen von Johann Gottfried Steinmeyer errichtet. Steinmeyers bedeutendste Schöpfung ist das Jagdschloss Granitz auf Rügen, er war auch mit Karl Friedrich Schinkel gut befreundet – ein weiterer berühmter Architekt der Insel.

In der Ostseite des Putbusser Marstalls befand sich die Unterkunft des Pferdepflege-Personals. Noch heute kann man am östlichen Giebel den Bestimmungszweck des Gebäudes erkennen; ein kreisrundes Bildwerk (Tondo) mit Pferderelief verweist auf die Reithalle.

Wie wurde der Marstall zu DDR-Zeiten genutzt?

Nach dem 2. Weltkrieg ließ man das Gebäude verkommen. Notwenige Reparaturen wurde nur halbherzig umgesetzt. Bis Anfang der 1980er Jahre fand der Marstall noch Verwendung als Theaterwerkstatt und Lagerraum. Die ehemalige Unterkunft des Pferdepflege-Personals wurde als normale Wohnung genutzt. Aber aufgrund des desolaten Zustandes mussten die Familien ihre Marstall-Wohnungen schon zu DDR-Zeiten verlassen. Das Gebäude verfiel weiter.

Wie wurde der Putbusser Marstall gerettet?

ehemaliges Heizhaus vor dem Marstall
ehemaliges Heizhaus vor dem Marstall

Um 1990 plante man den Marstall zukünftig als Sommertheater, Musikstätte und Ausstellungsgebäude zu nutzen. Entsprechend fanden in den 1990er Folgejahren erste Konzerte in der Baustelle des Marstalls statt, zum Beispiel das beliebte Rossini-Opernfestival Rügen.

Im Rahmen der Städtebauförderung (Förderprogramm des Bundes und der Länder in der Bundesrepublik Deutschland) erfolgte im Jahr 1994 eine Bausicherung des Gebäudes. Mehrere Teilsanierungen folgten bis zum Jahr 2009. Die Gesamtkosten beliefen sich hierfür auf 3,5 Millionen Euro.

Wie wird der Marstall Putbus jetzt genutzt?

Der Putbusser Marstall gehört heute zu den größten Veranstaltungssälen der Insel Rügen: Er bietet Platz für maximal 650 Personen. Genutzt wird er zum Beispiel für Messen und als Austragungsort der Festspiele MV mit internationalem Orchester, Stars der Klassikszene und Nachwuchsmusikern. Mittlerweile gibt es einen eigenen Gastronomie-Bereich, der gerne für Feierlicheiten aller Art genutzt wird. So diente der Marstall auch schon als Hochzeitslocation.

Wo liegt der Putbusser Marstall auf der Rügen-Landkarte?

Der langgestreckte klassizistische Bau liegt im Putbusser Schlosspark, unmittelbar an der Kastanienallee in Richtung des Fischerdorfes Wreechen.