... Der Putbusser „Circus“ ist ein Prachtplatz mit ihn umkreisenden klassizistischen Gebäuden und einer sternförmigen Gartenanlage im Zentrum


Prachtplatz Circus
Prachtplatz Circus
Historische Postkarte um 1900
Historische Postkarte um 1900
Stadtvillen am Circus Putbus
Stadtvillen am Circus Putbus
Gebäude am Circus
Gebäude am Circus
Obelisk von Putbus
Obelisk von Putbus
Sockel des Obelisken
Sockel des Obelisken
Säule des Obelisken mit Fürstenkrone
Säule des Obelisken mit Fürstenkrone
Gravur: „Was des Volkes Hände schaffen ist des Volkes eigen“
Gravur: „Was des Volkes Hände schaffen ist des Volkes eigen“
Gravur: „Errichtung dieses Denksteins 1845“
Gravur: „Errichtung dieses Denksteins 1845“
Gravur: „Gründung des Ortes Putbus 1810 von Malte Fürst zu Putbus
Gravur: „Gründung des Ortes Putbus 1810 von Malte Fürst zu Putbus"
Circus im Winter
Circus im Winter

Lohnt sich der Besuch des Prachtplatzes Circus in Putbus?

Der Circus von Putbus gilt als der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz in Deutschland (französisch rondelle für ‘runde Scheibe, runder Schild’). Er ist Teil des historischen Stadtkerns und wurde 1828 auf Weisung des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus angelegt. Das größte Haus am Circus ist das 1833 gebaute Pädagogium zu Putbus – eine frühere Bildungs- und Erziehungsanstalt für den elitären Nachwuchs. Seit 1845 säumen weitere klassizistische Gebäude diesen Prachtplatz.

Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Putbusser Circus vom Spazierweg zu einem umbauten Platz mit acht sternförmig verlaufenden Wegen, acht Rasenflächen im Inneren der Kreisfläche und einem hohen Obelisken in der Mitte. Mit Hinblick auf diese baulichen Besonderheiten lohnt sich der Besuch des Circus also vor allem für Architektur-Liebhaber. Er ist aber auch eine gute Einführung in die Stadt Putbus als Ganzes.

Was steht im Zentrum des Putbusser Zirkus?

Obelisk im Winter
Obelisk im Winter

Eine freistehende hohe, nach oben verjüngte Spitzsäule markiert die Mitte des Rondells. Sie ist nicht rund, sondern quaderförmig. Dieser Obelisk trägt eine steinerne Fürstenkrone anstelle eines Pyramidions, also anstelle der sonst üblichen pyramidenförmigen Spitze. Obelisken stellten in Ägypten steingewordene Strahlen des Sonnengottes dar und waren Verbindungen zwischen göttlichem und weltlichem Reich, zwischen Himmel und Erde. Schon die Römer waren von den ägyptischen Obelisken fasziniert und ließen Originale importieren. Der Sockel enthält folgende Gravuren: Was des Volkes Hände schaffen, ist des Volkes eigen, Errichtung dieses Denksteins 1845, Gründung des Ortes Putbus 1810 von Malte Fürst zu Putbus

Welche Geschichte hat der Putbusser Circus?

  • 1815: das erste Wohnhaus entsteht noch vor dem Circus, die Wohnhäuser am Circus wurden zwischen 1815 und 1860 gebaut
  • 1828: der Circus wird auf Weisung des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus auf einem verwilderten Gelände am Putbusser Tannenberg angelegt. Spazierwege durchziehen das Rondell, Pappeln umranden es
  • 1833: der Circus wird mit 15 weißen Häusern im Stil des Klassizismus umrandet, der Bau sollte bis zum Jahr 1859 fortdauern. Neugestaltung der Symetrie des Platzes durch den fürstlichen Gartenarchitekten Halliger, Unterteilung in acht sternförmig verlaufende Wege und keilförmige Rasenkarrees. Das Pädagogium zu Putbus wird zwischen 1833 und 1836 nach Plänen Johann Gottfried Steinmeyers erbaut
  • 1845: Errichtung des 21 Meter hohen Obelisken durch Fürst Wilhelm Malte I. zum Andenken an die Ortsgründung Putbus im Jahr 1810
  • 1849: die schmale pyramidenförmige Spitze des Obelisken stürzt bei einem Sturm herrunter und wird durch eine Fürstenkrone ersetzt
  • 1872: eine Sturmflut entwurzelt die italienischen Pappeln am Circus, anschließende Neubepflanzung des Platzes mit Kugeleichen

Wo auf Rügen befindet sich der Putbusser Circus?