Historische Handwerkerstuben in Gingst: Authentischer Anschauungsort von Handwerk und Lebensweise auf der Insel Rügen des 18. Jahrhunderts
Lohnt sich der Besuch der historischen Handwerksstuben?
Der Ort Gingst wurde 1232 – also vor fast 800 Jahren – erstmals urkundlich erwähnt
und galt seinerzeit als bedeutendes Zentrum für Handwerk und Handel auf der Insel Rügen.
Auch in Erinnerung an diese Bedeutung starteten Hans Karl Stoll und Horst Dieter Brantner
sowie frühere Schüler des Orts einen aufwendigen Umbau von zwei ehemaligen Handwerkhäusern in Gingst:
Aus den beiden Häusern sollte 1971 das – bis heute einzige – Handwerkermuseum Rügens entstehen,
namentlich die Handwerkerstuben von Gingst
.
Mittlerweile werden die Stuben und der Museumshof
durch fast 20 Mitglieder des Vereins Museumshof Gingst e.V.
gemeinnützig bewirtschaftet.
Wenn Sie heimatkundlich interessiert sind, sich gerne Fachwerkhäuser und alte Künste ansehen und vielleicht noch guten Kuchen mögen, dann machen Sie mit dem Besuch des einzigen Handwerkermuseums der Insel Rügen sicher nichts verkehrt. Nicht zuletzt finden hier regelmäßige Ausstellungen und Veranstaltungen in der Hauptsaison statt. Außerdem waren (und sind?) die Stuben ein Ausflugsziel bei Wandertagen lokaler Schulen.
Was erwartet Besucher in den Handwerksstuben?
In den beiden liebevoll restaurierten und schilfgedeckten Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert erwartet Sie eine Dauerausstellung, in der Sie eine Lebensweise entdecken können, bei der das Wohnen und Arbeiten noch am selben Ort stattfand – noch nach 1900, als die Bewohner dem Niedergang ihres Altgewerbes bereits entgegensehen konnten. Schließlich gewannen die größeren Manufakturen und die Fabrikindustrie auch in Deutschland an Bedeutung.
Das Haus Kremke
gibt Einblicke in die Arbeits- und Wohnräume einer Schuster- und Schneiderfamilie
sowie einer so genannten Weißnäherin.
Im Obergeschoss des Hauses befinden sich auch eine kleine historische Spielesammlung
und eine umfangreiche Fingerhutsammlung.
Das benachbarte Efeuhaus
beherbergt eine original nachgestaltete Weberwohnung.
Das Museum erstreckt sich auch in den Außenbereich: Auf dem Hof der Museumsanlage werden Sie beispielsweise einen traditionellen Dreschkasten, einen historischen Milchwagen mit Zubehör oder das Handwerkzeug von Stellmachern und Tischlern besichtigen können.
Außerdem erlauben die Fenster eines Nachbargebäudes einen Blick auf eine hervorragend nachgebildete historische Backstube. Und nicht zuletzt bereichert seit 1996 eine Schmiede das Angebot des Museumshofs. Das Inventar der Schmiede stammt aus Berglase auf Rügen, wo diese im Jahr 1995 abgerissen wurde. An einigen Tagen des Jahres wird die Museums-Werkstatt sogar von verschiedenen Schmieden genutzt. Sie können den Handwerkern dabei über die Schulter schauen und sogar kleine Aufträge an den Schmied vergeben.
Gibt es ein Café oder einen Museumsladen auf dem Gelände?
Wenn Sie der Besuch des Museums hungrig macht, dann brauchen Sie nicht weit laufen: Das Museumscafé bietet frischen, selbstgebackenen Kuchen und guten Kaffee. Außerdem können Sie im Museumsladen neben verschiedenen Naturerzeugnissen auch kunsthandwerkliche Produkte aus dem Baltikum, Skandinavien und natürlich von Rügen erwerben. Das sind schöne Andenken für Zuhause.
Wann hat das Museum in Gingst geöffnet?
Zeitraum | Tag | Uhrzeit |
---|---|---|
01. Mai–31. Mai | Montag–Freitag | 10.00–17.00 Uhr |
01. Juni–31. August | Montag–Freitag | 10.00–17.00 Uhr |
01. Sept.–30. Sept. | Montag–Freitag | 10.00–17.00 Uhr |
01. Oktober–31. Oktober | Montag–Freitag | 10.00–17.00 Uhr |
01. November–30. April | Montag–Freitag | 10.00–16.00 Uhr |
Wo kann man in Nähe der Handwerksstuben Gingst parken?
Die Museumsanlage befindet sich unweit des 200 Meter entfernten Marktplatzes, neben der Sankt-Jacobikirche. Dort finden Sie ausreichend Parkmöglichkeiten.