In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober gegen 01:10 Uhr wurde ich unerwartet wach. Ich schaute aus dem Badezimmerfenster und traute meinen Augen kaum – der gesamte Himmel über Zirkow war in ein tiefes, intensives Rot getaucht. Erst war ich noch etwas benommen, doch der Anblick ließ mich schnell hellwach werden. Ohne zu zögern, schnappte ich mir meine Kameraausrüstung aus dem Büro, packte das Stativ ein und machte mich daran, diesen magischen Moment festzuhalten. Das Ergebnis ist dieses faszinierende Foto, das den Höhepunkt der Polarlichter zeigt.
Die Polarlichter waren in vollem Gange, und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also entschied ich mich spontan, zum Ostseebad Binz zu fahren, wo die Sicht auf den Himmel noch beeindruckender war. Dort angekommen, konnte ich noch weitere atemberaubende Aufnahmen machen.
In Binz traf ich dann gegen 02:00 Uhr auf eine junge Frau mit ihrem Hund, die ebenfalls versuchte, das himmlische Schauspiel mit ihrem Handy einzufangen. Leider gelang ihr das nicht so gut. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte mir, dass sie derzeit auf Rügen Urlaub mache und aus Schwarzenberg im Erzgebirge komme – eine nette Überraschung, denn erst zwei Tage zuvor war ich selbst im Erzgebirge unterwegs. Es ist doch erstaunlich, wie klein die Welt ist!
Polarlichter: Ein seltenes, aber magisches Erlebnis
Polarlichter, auch Nordlichter genannt, sind ein faszinierendes Naturspektakel, das man nicht jeden Tag erleben kann – vor allem nicht so weit südlich wie auf Rügen. Sie entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne auf die Erdatmosphäre treffen. Diese Teilchen werden vom Magnetfeld der Erde abgelenkt und konzentrieren sich an den Polen. Dort kollidieren sie mit Gasen in der Atmosphäre, was die charakteristischen Lichtphänomene verursacht – je nach Gas in verschiedenen Farben wie Grün, Rot, Violett oder Blau.
Meist sind Polarlichter in den nördlicheren Regionen der Erde wie Skandinavien, Alaska oder Kanada zu beobachten. Doch unter bestimmten Bedingungen, wie einer erhöhten Sonnenaktivität, können sie auch weiter südlich sichtbar sein – so wie in dieser magischen Nacht auf Rügen.
Solche Momente sind selten, und wenn man das Glück hat, sie zu erleben, sollte man unbedingt die Kamera zur Hand haben – oder einfach nur den Moment genießen und sich von der Natur verzaubern lassen.