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Über Carsten

Wir, Regina und ich (beide +- 50 Lebensjahre) wohnen in Hannover und waren zum ersten Mal 2002 in Binz auf Rügen. Hier gefällt es uns so gut, dass es inzwischen viele, viele Besuche waren. Bei jedem unserer Aufenthalte, halten wir es wie unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler. Wir "jagen" Bernstein und sammeln Treibholz. Die Fundstücke werden anschließend bewerkelt, bis daraus Gegenstände mit maritimen Flair, wie Treibholzteelichter und Bernsteinthermometer entstehen. Wir hoffen, dass wir auch noch in Zukunft oft auf diese schöne Insel kommen und unserem Hobby nachgehen können.

Verändert sich Bernstein unter Hitze? – Ein Hitzetest mit Bernsteinen

Hitzetest mit Bernsteinen

In einem kleinen Selbstversuch wollte ich ausprobieren, ob man Bernstein durch Erhitzen in Öl – wie in einiger Literatur beschrieben – klaren kann.

In diesem Test legte ich die Bernsteine in eine Laborschale, gab Rapsöl dazu und stellte alles in den Backofen und erhöhte sehr langsam die Temperatur bis auf ca. 200°C. Während des Kochens stiegen auch ständig Mikrobläschen aus den Bernsteinen. Nach dem Abkühlen der Bernsteine entdeckte ich keinen großen Unterschied, ob sie nun klarer waren als vorher. Aber eins steht fest: Hitze verändert die Farbe der Bernsteine in Richtung Rot, was die nachfolgenden Bilder eindeutig belegen.
Bild 1: …vor dem Erhitzen……

Bild 2: ….bei ca 200 Grad in Rapsöl

Bild 3:…..die Farbveränderung durch Hitze Richtung rot ist unverkennbar…..

Ich bin mal gespannt, ob es irgendwann ein definitives Ergebnis über den roten Fund von Christian gibt.

Grüße, Carsten

Bernsteinfieber am Binzer Winterstrand

Nach unserem Aufenthalt im Januar 2013 brauchten wir ja diesmal nur ca 6 Wochen zu überbrücken, bis eine neuerliche Exkursion in der zweiten Märzwoche auf unsere Lieblingsinsel Rügen anstand.
Die Hin-und Rückfahrt war abenteuerlich, denn soviel Schnee und Sturm während einer Urlaubsfahrt an die Ostseeküste hatten wir auch noch nicht erlebt. Auf jeden Fall kamen wir gut in Binz an (und am Ende auch gut wieder weg).
Der Oststurm mit Scheegestöber wütete nach Ankunft noch zwei weitere Tage, ließ dann nach und drehte sogar auf südwest. Für vier Tage erschien sogar die Sonne am Himmel, sodass eigentlich beste Voraussetzungen vorlagen, um nach den Tränen der Götter, dem Gold der Ostsee, dem fossilen Baumharz, oder einfach dem „Bernstein“ zu suchen und auch zu finden.
Das zurückweichende Wasser ließ dann auch noch zwischen der Seebrücke von Binz und dem Campingplatz in Prora das von Bernsteinsammlern geliebte Gemisch (Schmodder) aus Algen, Muscheln und Holz auf dem Sand am Spülsaum zurück. Also nix wie los…

Zum Vergrößern auf die Fotos klicken.

Beim Bernsteinkeschern

Beim Bernsteinkeschern am Binzer Ostseestrand

Mit „schwerem Suchgerät“ (Gummistiefeln und kleiner Gartenkralle) wurden wir dann auch schon auf Höhe des IFA-Parkes fündig. Keine Riesenbernis, aber immerhin, man konnte suchen und finden.
Aber manchmal sollte man sich nicht unbedingt von den ersten Funden beeinflussen lassen, und erstmal den gesamten Strand (natürlich nur die lohnenden Stellen) absuchen, wenn der nur nicht so unendlich lang wäre.
So hörten wir beim Buddeln von den, aus Richtung Prora kommenden Urlaubern, „…da hinten, die haben schon viele Große gefunden.“ 🙁 hmmmmm Naja, fürs nächste Mal.

Bernstein Ausbeute

Bernsteinausbeute einer unserer Lieblinsstellen am Strand

Auf jeden Fall hatten wir das erste Baumharz gesammelt und begaben uns dann die nächsten Tage nur noch an die, von den Urlaubern beschriebene Stelle, Höhe des Campingplatzes.

Dieses Feld wurde, nicht nur von uns, wieder und wieder durchgewühlt, und dabei kamen doch noch einige schöne Funde zu Tage. Am Sonntag vor der Abreise konnte es sogar Rügenblogger Axel einrichten, mit uns einige Zeit den Strand zu „harken“. Auch hier wurden noch einige Klonker aus dem Gemisch gefördert, obwohl es durch den scharfen Wind wirklich schweinekalt war. Teilweise haben wir die Bernstein aus dem Eis gehackt, echte Schwerstarbeit diesmal, aber dieses „Bernsteinfieber“ lässt einen die Kälte regelrecht vergessen.

500g-binzer-bernstein

Unsere Urlaubsausbeute – 550g Rügener-Bernstein

Letztendlich kamen immerhin 550gr Bernstein zusammen, ein schönes Ergebnis, und eine herrliche Befriedigung unserer „Sucht“ ;-).
Leider tritt jetzt erstmal eine lange Durststrecke ein, was den Rügenbesuch angeht. Geplant ist Anfang November, in der Hoffnung auf Herststürme…….

Natürlich wurden Treibhölzer durch den starken Wind und Wellengang auch wieder zahlreich am Strand verteilt und ordentlich mitgesammelt.
Im heimischen Hobbykeller werden diese und einige Stücke der Bernsteine nun zu „leuchtendem Holz von der Ostsee“, Bernsteinthermometern u.a. weiterbewerkelt.

Allen Bernsteinsuchern immer eine Handvoll Schmodder am Strand 😉

Bernsteinfieber im Winter am Binzer Strand

Am 06. Januar war es endlich wieder soweit, der erste Aufenthalt für 2013 in Binz auf Rügen stand bevor. Unserer Hoffnung auf Sturm aus Ost und hohe Wellen standen die Bilder, der auf dem heimischen PC aufgelegten Webcam vom Fischerstrand entgegen. Diese zeigten seit Wochen die Ostsee glatt wie ein Spiegel 🙁 .
Egal, es wird schon, dachten wir, schließlich lagen ja 9 Tage Aufenthalt vor uns.
Die ersten 5 Tage verliefen dann leider wie auf der Webcam. Kein Lüftchen und wenn, dann nur aus Westen. Vermutlich wird sich aber auch niemand außer uns einen anständigen Sturm und ordentlich Wellen gewünscht haben ;-).

Optimal Bedingungen für die Bernsteinsuche am Binzer Strand - das aufgewühlte Meer.

Optimal Bedingungen für die Bernsteinsuche am Binzer Strand – das aufgewühlte Meer.

Doch dann wurde unser Flehen wohl doch noch erhört. 3 Tage blies er aus NO, dann aus Ost. Die Wellen erreichten sogar den Dünenfuß am Binzer Strand und die Hoffnung auf fossiles Baumharz und Treibholz keimte wieder auf.

Das Meer reicht bis an die Dünen des Binzer Fischerstrandes

Das Meer reicht bis an die Dünen des Binzer Fischerstrandes

Kaum beruhigte sich die See ein wenig, ging es los. Mit Watstiefeln und Kescher bewaffnet, stiefelte ich bestimmt 4 Std. (gefühlte 12) durch das 2 Grad warme Wasser, während meine Frau Regina die von mir an den Strand gekescherten Algen- und Rollholzberge durchwühlte.

Bernsteinfang am Binzer Strand im Januar 2013

Bernsteinfang am Binzer Strand im Januar 2013

Am Abend war die Ausbeute für die bewegten Kubikmeter dann allerdings wieder etwas ernüchternd: 80gr Bernstein, vom Krümel bis zur Größe eines 2 Euro-Stück. Eine kleine Kuriosität habe ich aber auch aus dem Wasser befördert. Ein Ohrhänger mit echtem Bernstein (mit glühender Nadel getestet)!
Obwohl die Bernstein-Ausbeute recht mager war, haben wir diesen Tag (die anderen natürlich auch) genossen, konnten auch noch ein wenig Treibholz sammeln und uns dann am 15.01. wieder auf den Heimweg machen.
Die nächste Binz-Tour ist für März geplant und bis dahin müssen die Bilder der Webcam reichen…………