Abenteuer Naturpfad: Die älteste Kormorankolonie Mecklenburg-Vorpommerns entdecken

Spätnachmittags in der Kormorankolonie Niederhof – Eine Fototour durch das wilde Herz Vorpommerns

Küste bei Niederhof

Küste bei Niederhof

Blick auf den Strelasund

Blick auf den Strelasund

Unterwegs durch Geschichte und Wildnis

Hinweistafel zum ehemaligen Schloss Niederhof

Hinweistafel zum ehemaligen Schloss Niederhof

Der Pfad beginnt unscheinbar, aber schon nach wenigen Metern wird klar: Hier bestimmt die Natur das Tempo. Der Weg ist wild, stellenweise schwer begehbar, von umgestürzten Bäumen versperrt – ein echtes Abenteuer. Wandern auf eigene Gefahr, heißt es zurecht. Wer gut zu Fuß ist und keine Angst vor Wurzelwerk und matschigen Stellen hat, sollte sich diesen Abstecher trotzdem nicht entgehen lassen.

240jaehrige Rotbuche Niederhof

240jährige Rotbuche Niederhof

Infotafel der Rotbuche Niederhof

Infotafel der Rotbuche Niederhof

Manchmal braucht es nicht viel, um dem Alltag zu entfliehen – nur einen Rucksack, eine Kamera und einen Weg, der einen mitten hineinführt in die Stille der Natur. Genau das hatte ich im Sinn, als ich mich an einem klaren Spätnachmittag auf den Weg ins Naturschutzgebiet Kormorankolonie Niederhof bei Sundhagen gemacht habe – ein besonderer Flecken Erde gegenüber der Insel Rügen.

Die Atmosphäre ist ganz besonders. Alte Bäume spenden Schatten, darunter eine majestätische Rotbuche aus der Zeit um 1760, die still ihre Geschichte erzählt. Ich kam auch an den Fundamenten des sogenannten „Weißen Schlosses“ vorbei – verwitterte Steine, von der Natur zurückerobert – und einem kleinen, stillen jüdischen Friedhof, der fast im Dickicht verborgen liegt. Man fühlt sich, als würde man durch einen lebendigen Teil Vergangenheit wandern.

Plötzlich: Flügelschlag und Stimmengewirr

Komorane sind Aufpasser

Komorane sind Aufpasser

Komoran im Nest

Komoran im Nest

Je tiefer ich in das Gebiet vordrang, desto lauter wurde es – nicht durch Menschen, sondern durch Vögel. Ein ganzes Konzert aus Rufen, Krächzen, Flügelschlagen. Ich war angekommen bei der ältesten und beständigsten Kormoran- und Graureiherkolonie Mecklenburg-Vorpommerns. Hunderte Tiere nisten hier dicht an dicht in den Bäumen, bauen, rufen, fliegen – ein beeindruckendes Schauspiel.

Silberreiher im Naturschutzgebiet Niederhof

Silberreiher im Naturschutzgebiet Niederhof

Mittendrin: einige Silberreiher, strahlend weiß, still, elegant. Für mich als Fotograf ein absolutes Highlight – vor allem, als sich das warme Licht des Nachmittags über das Gelände legte und die Tiere wie gemalt erschienen. Einmal glitt ein Reiher direkt vor mir über das Wasser – dieser Moment hat sich eingebrannt.

Frühling auf dem Waldboden

Buschwindröschen

Buschwindröschen

Nicht nur in den Baumkronen war Leben. Der Waldboden selbst war ein einziges Blütenmeer – Buschwindröschen, soweit das Auge reicht, ein zartes Weißgrün, das mit dem späten Sonnenlicht spielte. Zwischen all dem Vogeltrubel bot dieser Anblick fast etwas Beruhigendes. Ich habe einfach innegehalten, tief durchgeatmet und nur geschaut.


Wenn du im Frühjahr in der Region unterwegs bist – vielleicht im Urlaub auf Rügen oder in der Umgebung – nimm dir ein paar Stunden Zeit für diesen besonderen Ort. Du wirst keine Info-Tafeln und Souvenirläden finden, aber dafür echtes Naturerlebnis: Wild, ungeschönt, wunderschön. Und wenn du Glück hast, begegnet dir auf dem Rückweg noch das Abendlicht zwischen den Bäumen – so wie mir an diesem Tag.

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