
Havarierter Tanker-Eventine auf Reede vor Sassnitz
Die „Eventin“ war auf dem Weg von Ust-Luga in Russland nach Port Said in Ägypten. Seit Donnerstagabend gegen 22 Uhr trieb das Schiff vor der Küste von Rügen. Dies geht aus den Live-Daten des Schiffstrackingdienstes „Marinetraffic“ hervor. Das 18 Jahre alte Schiff transportiert nach Angaben des Havariekommandos etwa 99.000 Tonnen Öl und fährt unter der Flagge Panamas. Die Reederei hat ihren Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Seit einigen Stunden liegt der havarierte Tanker „Eventine“ gut sichtbar vor Sassnitz auf Reede und sorgt sowohl bei Einheimischen als auch bei Urlaubern für Aufsehen. Der 274 Meter lange Tanker ist aufgrund eines technischen Defekts im Maschinenraum manövrierunfähig und wurde von mehreren Schleppern in den geschützten Bereich der „Sassnitzer Reede“ geschleppt, um weitere Gefahren zu vermeiden. Ursprünglich war geplant, die „Eventin“ von Kap Arkona in Richtung Nordosten zu schleppen, um mehr Seegebiet zwischen dem havarierten Schiff und der Insel zu schaffen. Bei ungünstigen Verhältnissen wäre der Tanker jedoch möglicherweise in einen der Offshore-Windparks vor Rügen getrieben worden, was eine zusätzliche Gefahr dargestellt hätte.
Was ist mit dem Tanker Eventin“ passiert?
In der Nacht zu Freitag kam es an Bord zu einem Totalausfall der Systeme, einem sogenannten Blackout. Stundenlang trieb die „Eventine“ auf der Ostsee. Der 274 Meter lange Tanker soll zur sogenannten Schattenflotte gehören, mit der Russland versucht, westliche Sanktionen zu umgehen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace führt das Schiff auf einer Liste von fast 200 Tankern, die sie dieser Schattenflotte zuordnet.
Auswirkungen nicht nur für die Insel Rügen
Wenn der manövrierunfähige Tanker „Eventin“ an die Küste Rügens getrieben wäre, hätte das schwerwiegende Folgen gehabt.
Das größte Risiko wäre eine Ölpest gewesen. Der Tanker transportierte etwa 99.000 Tonnen Öl, und wenn das Schiff an die Küste geraten wäre, hätte das Öl ins Meer gelangen und großen Schaden anrichten können. Dies würde die Meereslebewesen, die Küstenregion, den Tourismus und die Umwelt stark belasten. Tiere und Pflanzen könnten verletzt oder gefährdet werden, und die Küste könnte langfristig zerstört werden.
Ein solcher Vorfall hätte auch den Schiffsverkehr in der Umgebung behindert. Andere Schiffe könnten in Gefahr geraten, und es könnten weitere Unfälle passieren.
Neben den ökologischen und sicherheitstechnischen Problemen hätte die Katastrophe auch wirtschaftliche Auswirkungen gehabt. Die Reinigung der Küste und die Beseitigung von Umweltschäden wären sehr teuer gewesen. Der Tourismus auf Rügen könnte durch die mögliche Ölverschmutzung stark beeinträchtigt werden.
Insgesamt hätte der Vorfall zu einer ernsthaften Umweltkatastrophe, großen Kosten und einer Bedrohung für Menschen und Tiere geführt.