... Begehbares Museumsschiff „Luise“ aus dem Jahr 1906 und das Freilichtmuseum am Süd-Strand des Ostseebades Göhren auf der Insel Rügen


Museumsschiff Luise
Museumsschiff Luise
Freilichtmuseum
Freilichtmuseum
Seezeichen auf dem Museumshof
Seezeichen auf dem Museumshof
Fischkutter auf dem Museumshof
Fischkutter auf dem Museumshof
Fischerreuse
Fischerreuse

Lohnt sich der Besuch des Museumsschiffs Luise?

Das Freilichtmuseum am Südstrand von Göhren zeigt neben dem begehbaren Küstenmotorsegler Luise auch ausgemusterte, einst schwimmende Seezeichen (große Metallskulpturen), alte Fischerboote und maritime Exponate aus der Seefahrt und Fischerei der Rüganer. Ergänzt wird das Museum durch eine Ausstellung zur Mönchguter Fischerei und zum Schiffbau. Besonders für Kinder gibt es viel auf dem vollständig eingerichteten Motorsegler zu entdecken.

Welche technischen Eigenschaften bietet der Küstenmotorsegler Luise?

Technische Daten
Länge: 19,42 Meter
Breite: 4,83 Meter
Tiefe: 1,56 Meter
Brutto-Rauminhalt: 122,5m³ (43,25 Registertonnen)
Netto-Rauminhalt: 87,7m³ (30,94 Registertonnen)
Tragfähigkeit: 60,6 Tonnen
Bauart: Spantensystem
Material: Stahlbau

Welche Geschichte hat der Küstenmotorsegler Luise?

  • 1906: Küstenmotorsegler Luise läuft auf der Werft G. & H. Bodewes in Martenshoek (Niederlande) vom Stapel, seinerzeit noch unter den Namen Johanne und Marta Nielsine. Dieser Besan-Ewer-Zweimastsegler mit Klüverbaum transportiert Waren im Bereich Elbe und Weser
  • 1925: Wilhelm Pretzien erwirbt das Schiff, benennt es nach Ehefrau Luise und transportiert Ziegelsteine zwischen Ueckermünde (ca. 50 Ziegeleien!) und Insel Usedom sowie zwischen Rügen und Halbinsel Darß. Als Plattbodenschiff läuft es auch Häfen mit flachem Wasserstand an, ein Vorteil gegenüber anderen Frachtschiffen. Schiffer Pretzien, Jungmann und Ehefrau be- und entladen die ca. 22.000 Ziegelsteine jeder Fuhre noch selbst
  • 1929: neuer Besitzer Schiffer Lehmann befährt die alten Transportrouten im Bereich Vorpommern; Heimathafen wurde Altwarp am Stettiner Haff
  • 1936 / 37: Rügens erste feste Land-Anbindung entsteht: Der Rügendamm zwischen Stralsund und Altefähr verbindet nun die alte Bundesstraße 96 (Freigabe 13.05.37) und die Bahnstrecke (Freigabe 05.10.36) bis nach Sassnitz auf Rügen. Enormer Konkurrenzdruck auf die Schiffer entsteht: Luise erhält einen 20-PS-Glühkopfmotor um die Geschwindigkeit zu erhöhen
  • 1939: Schiffer Erich Knuth übernimmt die MS Luise für 3500 Reichsmark und transportiert landwirtschaftliche Güter und Alltagswaren im Linienverkehr zwischen Ostseebad Baabe und Hansestadt Stralsund
  • 1941: die Wehrmacht beschlagnahmt das Schiff für Zwecke der Ausbildung in der Fliegerschule Lobbe
  • 1944: Das Schiff erhält in einer Greifswalder Werft einen 50-PS-Glühkopf-Hilfsmotor für An- und Ablegemanöver. Besanmast und Klüverbaum werden entfernt, das Ruderhaus aufgebaut und das Logis vom Bug zum Heck verlagert
  • 1948 / 49: Überholung des Schiffs in Hamburg; Einsatz im Bereich Nordsee zwischen Elbe und Weser und in der Ostsee zwischen Lübeck und Flensburg
  • 1950: der Eigner macht sein in den Kriegswirren verschollenes Schiff ausfindig und holt es nach Baabe auf Rügen zurück; mit aufkommendem Lastkraftverkehr wird der Küstensegler aber unrentabel
  • 1964–1974: Luise liegt in einem Querkanal der Hansestadt Stralsund und wird als Getreidespeicher durch den VEAB Getreidewirtschaft genutzt
  • 1974: Gemeinde Göhren erwirbt den Küstenmotorsegler von der Witwe des Eigners zum Schrottpreis. Ruth Bahls, Gründerin der Mönchguter Museen, verdanken wir den Erhalt des Schiffs für die Nachwet
  • 1977: Überführung des Schiffs in das Ostseebad Göhren; das Schiff wird aufwendig saniert
  • 1982: feierliche Eröffnung des Museumsschiffs am 12. August
  • 1996 / 97: auf dem Gelände des Freilichtmuseums entstehen zwei Holzschuppen, in denen traditionelle Fischereigeräte untergebracht werden

Was bietet das Göhrener Umfeld des Museumschiffes sonst noch?

Wo auf Rügen befindet sich das Museumsschiff Luise?