... Im Frühjahr und Herbst steuern Kraniche die Insel Rügen und den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an, um hier für den Weiterflug Kraft zu tanken


Kraniche rasten auf der Insel Rügen
Kraniche rasten auf der Insel Rügen
Kranich im Flug
Kranich im Flug
Kraniche auf dem Feld bei Sagard
Kraniche auf dem Feld bei Sagard
Kraniche auf dem gepflügten Feld
Kraniche auf dem gepflügten Feld
Kranich-Hähne
Kranich-Hähne
Kranich-Hähne auf der Futtersuche
Kranich-Hähne auf der Futtersuche
Aufgeschreckte Kraniche
Aufgeschreckte Kraniche
Kranich-Hennen und -Hähne
Kranich-Hennen und -Hähne
Kraniche auf einem abgeernteten Feld
Kraniche auf einem abgeernteten Feld
Kraniche am Maisfeld
Kraniche am Maisfeld
Wachsame Kraniche
Wachsame Kraniche

Welche Kraniche gibt es auf Rügen?

Bei den Kranichen (lateinisch Grus grus) auf der Insel Rügen handelt es sich um den Eurasischen Kranich oder Grauen Kranich. Der Graue Kranich ist in ganz Europa geschützt, die EU-Vogelschutzrichtlinie kategorisiert ihn als besonders gefährdete und schutzwürdige Art. In Europa kommt der Graukranich weitgehend als einzige Kranichart vor; erst ab der Schwarzmeer-Region beginnt das Verbreitungsgebiet des Jungfernkranichs.

Mit einer Körperlänge zwischen 110 und 130 Zentimeter, einer Flügelspannweite von bis zu 2,50 Meter und einem Durchschnittsgewicht von zirka 6 Kilogramm gehört der Graue Kranich zu den größten Vögeln Europas.

Tagsüber beschäftigen sich diese Kraniche im Rastgebiet vorwiegend mit der Nahrungsaufnahme. Sobald es dämmert, suchen die Kraniche ihre Schlafplätze im Flachwasser der Schilf-umsäumten Boddenbereiche auf. Diese Bereiche bieten den Vögeln Schutz vor Füchsen, Dachsen, Mardern und Wildschweinen.

Wann und wo landen die Kraniche auf der Insel Rügen?

Sehr wachsame Kraniche
Sehr wachsame Kraniche

Die sehr scheuen Tiere legen im Frühjahr eine mehrtägige Rast im Bereich Nordwest-Rügen und Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ein. Anschließend ziehen sie weiter zu Brutgebieten in Skandinavien und im Baltikum. Zwischen Mitte und Ende Oktober landen die Kraniche erneut in den genannten Bereichen, um dann für die Überwinterung nach Frankreich, Spanien und Nordafrika zu fliegen.

Was fressen Rügens Kraniche?

Kraniche sammeln Reste auf abgeerntetem Feld
Kraniche sammeln Reste auf abgeerntetem Feld

Kraniche fressen tierische und pflanzliche Nahrung. Bei der tierischen Nahrung handelt es sich um Kleinsäuger, Reptilien, kleine Fische, Frösche, Schnecken, Würmern, Insekten und deren Larven. Die pflanzliche Nahrung besteht aus Mais-, Gersten-, Weizen- und Haferkörner, Sonnenblumenkerne, Erbsen, Bohnen, Erdnüsse, Oliven, Beeren, Eicheln, Gemüse, Kartoffeln, Pflanzenwurzeln, -sprossen und Halme.

Nach der Maisernte auf Rügen pflügen Bauern die abgeernteten Maisfelder erst nach Abflug der Kraniche in ihre Überwinterungsreviere. Dadurch finden die Kraniche ausreichend Nahrung auf den abgeernteten Maisfeldern.

Wie beobachtet man die scheuen Kraniche auf der Insel Rügen?

Kraniche im Flug über ihren Fressplatz
Kraniche im Flug über ihren Fressplatz

Die majestätischen aber scheuen Kraniche auf Rügen lassen sich nur aus einer weiten Distanz beobachten. Auch aus der Ferne kann man die Rufe der Kraniche wahrnehmen und sie hoch über ihrem Fressplatz kreisen sehen. Sofern Sie sich vorsichtig den Fressplätzen der Kraniche nähern und nicht entdeckt werden, erlaubt ein Fernglas oder Teleobjektiv spannende Details diese majestätischen Vögel zu beobachten.

Für eine nennenswerte Kranichbeobachtung auf der Insel Rügen empfehlen wir eine Ferienwohnung im Bereich Insel Ummanz oder ein Ferienhaus in Wiek.

Warum schreien Kraniche?

Kraniche verfügen über ein großes Rufrepertoire. Beim Fliegen dient das trompetende Geschrei zur Aufrechterhaltung des Kontaktes mit Artgenossen oder als Warnruf. Auf dem Boden und während der Brutzeit sind es Balzrufe zwischen Männchen und Weibchen. Balzrufe werden auch an Sammel- und Rastplätzen vorgetragen. Der Hamburger Vogelkundler Bernhard Weßling entdeckte bei seinen Kranich-Forschungen, dass sich Kraniche über ihre Rufe individuell identifizieren lassen.

Kann man Kraniche mit anderen Vögeln verwechseln?

Verwechslungsgefahr mit Graureihern

Kraniche und einheimische Graureiher sind graue Schreitvögel und aus der Entfernung nur mit geübtem Auge zu unterscheiden. Der Graureiher ist jedoch kleiner als der Kranich und an der Oberseite überwiegend mittelgrau, unterseits hauptsächlich grauweiß.

Verwechslungsgefahr mit Wildgänsen

Wildgänse und Kraniche zeigen ein keilförmiges Flugbild und nutzen oftmals gemeinsame Rastgebiete. Einen markanten Unterschied gibt es: Kraniche legen häufiger Segelphasen ein, schlagen dann kaum oder gar nicht mit den Flügeln und nutzen die Thermik der aufsteigenden Winde.

Stimmt es, dass manche Kraniche auf Rügen überwintern?

Tatsächlich überwintert eine Population von mittlerweile zirka 20 Kranichen trotz Schnee auf der Insel Rügen. Die Vögel bewegen sich als Pärchen oder als kleine Gruppe im Winter auf der Insel.

Wo liegen die Futter- und Rastplätze der Kraniche auf Rügen?