... Mit 165 Tonnen und 60m³ Volumen ist der Schwanenstein der fünftgrößte Eiszeit-Findling der Insel Rügen. Er hat eine interessante Geschichte


Blick auf den Schwanenstein vom Lohmer Strand aus
Blick auf den Schwanenstein vom Lohmer Strand aus
Hochuferweg zum Findling Schwanenstein
Hochuferweg zum Findling Schwanenstein
Treppe zum Steinstrand Lohme
Treppe zum Steinstrand Lohme
Blick vom Hafen zum Schwanenstein
Blick vom Hafen zum Schwanenstein
Riss im Schwanenstein
Riss im Schwanenstein
Luftaufnahme von Lohme mit Schwanenstein
Luftaufnahme von Lohme mit Schwanenstein

Wie groß ist der Findling Schwanenstein?

Mit 165 Tonnen und einem Volumen von 60m³ gehört dieser Findling zu den gesetzlich geschützten Geotopen auf Rügen. Er ist der fünfgrößte Findling der Insel.

Das Aussehen des Schwanensteins dürfte sich in naher Zukunft verändern: Ein teilweise daumenbreiter Spalt auf der Westseite des Findlings durchzieht den Stein. Bedingt durch gefrierende Nässe vergrößert sich dieser Riss von Jahr zu Jahr. Vermutlich löst sich demnächst eine größere Gesteinsplatte vom Findling.

Welche Geschichte hat der Findling Schwanenstein von Lohme?

Herkunft des Steins:

Der Schwanenstein von Lohme sowie der Findling Buskam von Göhren bestehen aus Hammergranit. Diese Steinart stammt von der dänischen Ostseeinsel Bornholm; die Findlinge gelangten während einer Eiszeit an die Küste der Insel Rügen.

Herkunft des Namens:

Der Name Schwanenstein ist auf eine Rügener Legende zurückzuführen: Auf der Insel Rügen würden die Babys im Sommer vom Adebar (Storch) und im Winter vom Schwan gebracht. Bis dahin blieben die Kinder im Stein verborgen.

Mit dem Findling Schwanenstein ist eine Tragödie verbunden:

Am 13. Februar 1956 ereignete sich auf dem Schwanenstein eine schreckliche Tragödie. Zwei Kinder aus dem damaligen Lohmer Kinderheim und ein Junge aus dem Dorf gingen auf die leicht zugefrorene Ostsee. Als plötzlich ein orkanartiger Sturm aufkam und das Eis brechen ließ, suchten die Kinder Schutz auf dem Schwanenstein.

Von Land aus beobachtete der Fischersohn Freese die Kinder auf dem Findling und alarmierte den Wachtmeister von Lohme, der umgehend Hilfe anforderte.

Der Stein ist bei ruhiger See etwa 20 Meter vom Ufer entfernt. Einheimischen Fischern, Grenzsoldaten aus Lohme, sowjetischen Soldaten aus Ranzow und weiteren Hilfskräften gelang es nicht, sich gegen den starken Sturm und die hohe Brandung der Ostsee durchzusetzen!

Am frühen Morgen des 14. Februar 1956 herrschte endlich Windstille und die Sonne schien. Erst jetzt gelang es, die drei zu einem Eisblock erstarrten Kinder zu bergen. Sie wurden auf dem Friedhof von Nipmerow beerdigt.

Auf Initiative von ehemaligen Kindern des Kinderheimes Lohme wurde nach 39 Jahren das Grab am 14. Februar 1995 mit einem Grabstein versehen.

Wie kann man den Findling Schwanenstein erreichen?

Der Schwanenstein liegt etwa 100 Meter östlich des Lohmer Hafens und ist ca. 20 Meter von der Uferlinie des steinigen Strandes entfernt. Ein gut ausgeschilderter aber steiniger Wanderweg führt vom Hafen direkt zum Schwanenstein. Alternativ gibt es einen Abstieg vom Lohmer Hochufer auf einem gut ausgeschilderten Weg. Dieser Hochuferweg ist jedoch bei Regen oder Feuchtigkeit aufgrund der Rutschgefahr nicht begehbar.

Wo auf Rügen liegt der Schwanenstein von Lohme?